Mutation schuld an Parkinson bei unter 40-Jährigen
Das zum Nationalen Forschungsrat CNR gehörende Istituto di Neuroscienze http://www.in.cnr.it hat in Zusammenarbeit mit dem Istituto Auxologico Italiano http://auxologico.it sowie Forschungseinrichtungen in Frankreich und Japan die Hintergründe für das Auftreten von Parkinson bei jüngeren Menschen aufgedeckt. Damit ergeben sich neue Möglichkeiten zur Therapie und einer Verlangsamung des Krankheitsverlaufes.
Gen Park2 hauptverantwortlich
„Die häufigste Ursache des bei unter 40-Jährigen auftretenden Parkinson sind Mutationen des Gens Park2“, sagt Projektleiterin Maria Passafaro. Dieses enthalte die Informationen zur Kodierung des Parkin-Proteins. Die Mutationen behindern die Übertragung des für das zentrale Nervensystem wichtigen Glutamats und führen zum Tod der dopaminergen Neuronen.
Die Identifizierung des Molekularmechanismus ermöglicht künftig Erkenntnisse darüber, ob dieser nicht nur eine Rolle bei der Steuerung der Symptome, sondern auch bei der Verlangsamung der neurodegenerativen Vorgänge spielt. „Tatsächlich scheint das Parkin mit dem ionotropischen Glutamat-Rezeptor zusammenzuwirken und mittels einer Ubiquitinierung die Präsenz in den Neuronen zu steuern“, so Passafaro.
Kainat-Rezeptor Kar sammelt sich
Patienten mit einer Genmutation des Park2 verlieren laut den Wissenschaftlern die normale Funktion des Parkins. Dies hat zur direkten Folge, dass eine pathologische Ansammlung des Kainat-Rezeptors Kar stattfindet. Dieser wiederum bewirkt eine erhöhte Glutamat-Konzentration in den Neuronen und führt durch eine Störung der synaptischen Aktivität schließlich zum Zelltod.
Die multidisziplinäre Untersuchung wurde von der Mailänder Sparkassenstiftung Fondazione Cariplo http://www.fondazionecariplo.it und dem italienischen Gesundheitsministerium http://salute.gov.it in Rom finanziert. Einzelheiten sind in der internationalen Fachzeitschrift „Nature Communication“ http://nature.com nachzulesen.
Media Contact
Alle Nachrichten aus der Kategorie: Medizin Gesundheit
Dieser Fachbereich fasst die Vielzahl der medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin zusammen.
Unter anderem finden Sie hier Berichte aus den Teilbereichen: Anästhesiologie, Anatomie, Chirurgie, Humangenetik, Hygiene und Umweltmedizin, Innere Medizin, Neurologie, Pharmakologie, Physiologie, Urologie oder Zahnmedizin.
Neueste Beiträge
Das Mikrobiom verändert sich dynamisch und begünstigt wichtige Funktionen für den Wirt
Ein interdisziplinäres Forschungsteam des Kieler SFB 1182 untersucht am Beispiel von Fadenwürmern, welche Prozesse die Zusammensetzung des Mikrobioms in Wirtslebewesen steuern. Alle vielzelligen Lebewesen – von den einfachsten tierischen und…
Wasser im Boden – genaue Daten für Landwirtschaft und Klimaforschung
Die PTB präsentiert auf der Woche der Umwelt, wie sich die Bodenfeuchte mithilfe von Neutronenstrahlung messen lässt. Die Bodenfeuchte hat nicht nur Auswirkungen auf die Landwirtschaft, sondern ist als Teil…
Bioreaktor- und Kryotechnologien für bessere Wirkstofftests mit humanen Zellkulturen
Medizinische Wirkstoffforschung… Viele Neuentwicklungen von medizinischen Wirkstoffen scheitern, weil trotz erfolgreicher Labortests mit Zellkulturen starke Nebenwirkungen bei Probanden auftreten. Dies kann passieren, wenn zum Beispiel die verwendeten Zellen aus tierischem…