BMBF fördert neues Diagnoseinstrument für optimales Hörgerät

Experten bewerten Arbeit der Kompetenzzentren für die Medizintechnik positiv

Mit einem neuartigen Diagnoseinstrument können Hörgeräte optimal auf die Bedürfnisse der Nutzer abgestimmt werden. Dies ermöglichen die so genannten Oldenburger Messprogramme, die das Oldenburger Kompetenzzentrum für die Medizintechnik „HörTech“ mit Förderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) entwickelt hat. „HörTech“ wurde gemeinsam mit sieben weiteren Kompetenzzentren für die Medizintechnik des BMBF von einem internationalen Expertengremium evaluiert, teilte das Ministerium am Freitag in Berlin mit. Das BMBF fördert die Zentren bis zum Jahr 2005 mit insgesamt 30 Millionen Euro.

Die Oldenburger Arbeit ist auch ein Beispiel für die gelungene Umsetzung wissenschaftlicher Leistungen in ein marktfähiges Produkt. Dabei werden verschiedene audiologische Diagnoseverfahren zusammengeführt, um schneller und sicherer das richtige Hörgerät empfehlen zu können. Bislang erhalten schwerhörige Menschen oft die falschen Geräte. Nach Schätzungen benutzt deswegen in Deutschland nur jeder zweite der 2,5 Millionen Besitzer sein Hörgerät auch wirklich.

Ein gesundes Ohr kann unterscheiden, ob heißer oder kalter Kaffee in eine Tasse gegossen wird. Außerdem ist es in der Lage, beispielsweise auf einer Party unerwünschte Geräusche in den Hintergrund zu setzen, so dass man sich auf die Worte des Gegenüber konzentrieren kann. Moderne Hörgeräte haben auf diesem Gebiet in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht. Da jedoch jeder schwerhörige Mensch andere Hörprobleme hat, ist es wichtig, dass das Hörgerät individuell abgestimmt wird. Mit den Oldenburger Messprogrammen können Audiologen in Klinik und Praxis neue Verfahren der Hördiagnostik in einem flexiblen und modularen System praktisch anwenden. Die Spanne reicht von psychoakustischen Tests über moderne Testverfahren des Gehörs in Ruhe und Störgeräusch bis hin zur Erfassung der subjektiven Hör-Beeinträchtigung durch eine Hörstörung. Ein solches Instrument, das die modernsten audiologischen Messverfahren integriert, ist derzeit weltweit konkurrenzlos. Die Vermarktung an Kliniken und Hörgeräte-Hersteller läuft bereits erfolgreich In diesem Jahr wird auch die Vermarktung in Arztpraxen anlaufen.

Weitere Informationen:
Dr. Peter Buch
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Projektträger im DLR Gesundheitsforschung
Tel: 02 28 / 38 21-1 29
E- Mail: peter.buch@dlr.de
www.gesundheitsforschung-bmbf.de

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Silvia von Einsiedel idw

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