Wirkstoffe gegen Krebs im Grauwal entdeckt

Substanzen werden bereits zu Arzneimitteln verarbeitet

Nach siebenjähriger Forschungszeit wollen chinesische Forscher jetzt im Grauwal (Eschrichtius robustus) Substanzen gegen Krebs entdeckt haben. Die aktiven Substanzen extrahierten die Wissenschaftler vom Institute of Naval Medical Science der People´s Liberation Army (PLA) und des Biotech-Unternehmens „Aobo“ aus dem Gehirn des zwölf bis 14 Meter und 15 bis 35 Tonnen schweren Wals. Bei Kontakt mit einer Reihe von Krebszellen sollen sie deren Wachstum äußerst wirksam verhindert haben. Auf gesunde Zellen hatten die Substanzen keine Auswirkung, schreibt die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua.

Die Substanzen blockierten den Angaben zufolge nicht nur das Wachstum der Krebszellen. Im Mäuse-Experiment schrumpften sie auch den Tumor. Die Forscher implantierten dafür Krebszellen in das Unterhautzellgewebe der Tiere. Eine Gruppe wurde mit einer gewöhnlichen Salzlösung gefüttert, die Vergleichsgruppe mit einem mit Grauwal-Extrakt versetzten Wasser. Nach zwei Wochen wogen die Tumore der ersten Gruppe im Durchschnitt über zwei Gramm, in der zweiten lag das Tumorgewicht zwischen 0,2 und 0,8 Gramm. Aus den anti-kanzerogenen Substanzen werden bereits Arzneimitteln hergestellt, erklärt Shen Xianrong, Leiter des Forschungscenters.

Der Tradition entsprechend nutzen Bewohner von Küstenregionen Substanzen des Grauwals u.a. auch zur Behandlung von Masern, Zahnschmerzen, Bauchschmerzen, Durchfall und Sturzverletzungen. Weltweit konzentrieren sich seit geraumer Zeit Forscher bei der Suche nach neuen Medikamenten auf Meeresressourcen.

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Sandra Standhartinger, pressetext.austria

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