Schmerz in Sichelzellenanämie durchschaut
Schlüssel liegt in Stickstoffmonoxid – Auch bei neuer Therapie
US-Forscher haben entdeckt, warum Patienten mit einer Sichelzellenanämie an chronischen Schmerzen leiden. Demnach soll das Gas Stickstoffmonoxid, das nicht nur eine Hauptschadstoffkomponente in Autoabgasen ist, sondern auch im menschlichen Körper die Blutgefäße erweitert, eine zentrale Rolle spielen. Als bekannt gilt, dass die Sichelzellenanämie häufig mit Gefäßkomplikationen einher geht. Die Krankheit an sich ist durch halbmondförmige rote Blutzellen, die durch den anormalen roten Blutfarbstoff Hämoglobin S bedingt sind, gekennzeichnet. Ist Stickstoffmonoxid tatsächlich der Schlüssel zum Schmerzverständnis könnten neue Therapien zur Schmerzbehandlung folgen.
Die vererbte Mutation führt dazu, dass dir roten Blutzellen in ihrer Funktionalität gestört sind und im Zuge dessen große Mengen an Hämoglobin direkt in den Blutstrom abgeben. Forscher des National Institute of Health haben nun nachgewiesen, dass diese massive Hämoglobinlast im Blutstrom den Körper beim Versuch, es wieder zu entfernen, besiegt. Das zellfreie Hämoglobin reagiert mit den reaktionsfreudigen Stickstoffmonoxid-Molekülen 1.000 Mal schneller als mit Hämoglobin in den roten Blutzellen. Ergebnis: Die Stickoxid-Werte sinken im Zuge der Entfernung durch den roten Blutfarbstoff. Die Blutgefäße ziehen sich zusammen und verursachen Schmerzen, schreiben die Forscher in Nature Medicine. Die Erkenntnisse widerlegen falsche Vorstellungen, nämlich dass zellfreies Hämoglobin in der Regulation des Herz-Kreislauf-Systems keine Rolle spielt.
Klinische Versuche sollen nun in den kommenden sechs bis zwölf Monaten zeigen, ob eine Stickoxid-Inhalation Sichelzellenanämie-Patienten den Schmerz nimmt, erklärte Mark T. Gladwin, Forscher am National Institute of Health.
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