Die Digitale Fabrik der Zukunft

Das Projekt mit dem vollständigen Titel „Flexible assembly processes for the Car of the Third Millennium“ ist im Mai 2006 gestartet. Es wird von der EU gefördert und läuft über fünf Jahre.

Neuwagen sollen noch mehr als bisher auf die individuellen Wünsche der Käufer abgestimmt werden. Denkbar ist, dass der Kunde in Zukunft beispielsweise das Antriebskonzept (Front-, Heck- oder Allradantrieb) frei wählen und den Innenraum verstärkt nach eigenen Vorstellungen gestalten kann. Noch flexibler auf die Wünsche der Autokäufer einzugehen, ist eines der Hauptziele der europäischen Automobilhersteller, die sich an dem Projekt „my-Car“ beteiligen.

Insgesamt 18 Teilnehmer arbeiten gemeinsam an dem EU-geförderten Projekt, darunter die Automobilhersteller DaimlerChrysler, Fiat, Ford und Volvo sowie namhafte Zulieferer, IT-Unternehmen und Universitäten. Mit in das Projekt eingebunden ist auch der Lehrstuhl für Fertigungstechnik/CAM unter der Leitung von Professor Helmut Bley.

Die zukünftige technische Produktionsplanung von Neuwagen setzt einen flexiblen Herstellungsprozess unter wirtschaftlich sinnvollen Gesichtspunkten voraus. Zur Auslegung einer solchen variablen Produktionsstätte wird die „Digitale Fabrik“ eine Schlüsselrolle spielen – die durchgängige, methodenbasierte IT-Unterstützung bei der Planung und Steuerung von Produktionseinrichtungen. Neben der gezielten Ausrichtung auf den Kunden sollen die Produktionsanlaufzeiten verkürzt und die Produktqualität verbessert werden. Weitere Ziele sind die Reduzierung der Investitionskosten sowie der Kosten im Bereich Rohbau und Montage. Aus den Ergebnissen von „my-Car“ verspricht sich die europäische Automobilindustrie entscheidende Wettbewerbsvorteile.

Der Lehrstuhl für Fertigungstechnik/CAM der Saar-Uni ist an mehreren von insgesamt neun Teilprojekten beteiligt. Besonders intensiv ist er in Teilprojekt 3 („Virtual Assembly Plant“) und in Teilprojekt 7 („Training Activities“) eingebunden. Im Teilprojekt „Virtual Assembly Plant“ soll, im Sinne der Digitalen Fabrik, ein Konzept zum umfassenden Einsatz digitaler Modelle in der technischen Produktionsplanung erarbeitet werden, denn ein durchgängiger digitaler Ansatz existiert bisher nicht. So gibt es momentan beispielsweise immer noch Probleme mit der Datendurchgängigkeit im Übergangsbereich zwischen Produktentwicklung und Prozessplanung.

In Teilprojekt 7 „Training Activities“ geht es darum, wichtige Informationen und gesammeltes Know-how aus den abgeschlossenen Teilprojekten 1 bis 6 zu selektieren, um auf dieser Basis eine Art „elektronisches Handbuch“ realisieren zu können. Es dient als Grundlage für spätere Fortbildungsmaßnahmen.

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:
Prof. Dr. Helmut Bley
Lehrstuhl für Fertigungstechnik/CAM
Tel.: (0681) 302-3210
E-Mail: bley@cam.uni-saarland.de

Media Contact

Gerhild Sieber idw

Weitere Informationen:

http://www.uni-saarland.de

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