Länger leichtfüßig mit neuem Zwischensohlenwerkstoff

Weiter entwickeltes Polyurethan sorgt für verbesserte Langlebigkeit von Sport- und Freizeitschuhen

Sportler lieben leichte Schuhe. Mit Bayflex® Active Lightweight stellt die Bayer MaterialScience AG auf der Simac 2005 eine Weiterentwicklung ihres dichtereduzierten Polyurethans (PUR) für die Zwischensohle vor, das Sport- und Freizeitschuhe leicht und langlebig zugleich macht. Den Entwicklern ist es gelungen, die Dichte des Schaumstoffes auf 230 kg/m3 zu reduzieren und ihm damit ein um 30 Prozent geringeres Gewicht gegenüber Standard-Polyurethanschaum zu verleihen.

„Die geringere Dichte macht Bayflex® Active Lightweight jetzt auch zum Material der Wahl im Sport- und Freizeitschuhbereich“, sagt Dr. Erhard Michels, Experte für Schuhtechnologie bei Bayer MaterialScience. „Natürlich haben wir bei der Entwicklung darauf geachtet, dass bei der Gewichtsreduzierung die PUR-typischen Vorteile erhalten bleiben.“ Denn Polyurethan ist dafür bekannt, dass es durch eine hervorragende Dämpfung, ein gutes Rückstellvermögen und ausgeglichene Energieaufnahme Schuhen einen exzellenten Tragekomfort verleiht. Trotz des geringen Gewichts dämpft die PUR-Zwischensohle „von allein“, weitere Luft- oder Gelkissen werden nicht benötigt. Die Energieaufnahme und -abgabe des Kunststoffs unterstützt optimal den Bewegungsablauf des Fußes und sorgt für ermüdungsfreies Gehen oder Laufen – ein gerade für Sportschuhe wichtiges Qualitätsmerkmal.

Darüber hinaus setzen Sportler auf langlebige Schuhe. Bereits nach 800 bis 1.000 Kilometern hat ein Läufer handelsübliche Schuhe „platt“ gelaufen. Nach 200.000 simulierten Schritten im Bayer-Testlabor besaß der neue Sohlenkunststoff noch 68 Prozent seiner Komprimierbarkeit, was in dieser Gewichtsklasse ein Rekordwert ist und im praktischen Einsatz dauerhaft dämpfende Schuhe gewährleistet.

Auch in der Produktion überzeugt das leichtgewichtige Polyurethan, das sich – abgesehen von leichten Maschinenänderungen – wie konventionelles PUR verarbeiten lässt. Es ist sowohl im rationellen Direktansohlungsverfahren als auch in der Formsohlenherstellung einsetzbar. Bei der Direktansohlung vereinfacht sein sehr gutes Haftverhalten den Produktionsprozess: Schon im ersten Schäumschritt bindet sich das Material langlebig und klebstofffrei an Leder, thermoplastische Polyurethane oder PUR. Beim Schuhdesign ermöglicht die PUR-Zwischensohle größere Freiheiten und die genaue Umsetzung von Formentwürfen: Sie lässt sich flexibel Schuss für Schuss mittels Farbinjektion kolorieren und kommt mit einer exakten Profilprägung aus der Form. Traditionell verarbeiten Schuhhersteller in den Sohlenkonstruktionen leichter Freizeit- und Sportschuhe bis heute vor allem Ethylen-Vinylacetat (EVA). Der Werkstoff ist zwar aufgrund seiner geringen Dichte leichtgewichtiger als herkömmliches PUR, er ist jedoch aufwändiger zu verarbeiten und verliert durch Setzung und Schrumpfung schnell seine Dämpfungseigenschaften.

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Die Materialwissenschaft bezeichnet eine Wissenschaft, die sich mit der Erforschung – d. h. der Entwicklung, der Herstellung und Verarbeitung – von Materialien und Werkstoffen beschäftigt. Biologische oder medizinische Facetten gewinnen in der modernen Ausrichtung zunehmend an Gewicht.

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