Startschuss für rotierende Türme in Dubai und Moskau

Bis 2010 wird Fischer in Dubai und bis 2011 in Moskau die weltweit ersten beweglichen Hochhäuser errichten. Für die Automatisierung des Prototyps und der Gebäude entwickelt Rexroth die Antriebs- und Steuerungslösung für den Drehmechanismus der etwa 1000 m2 großen Etagen. Die „dynamische Architektur“ bringt erstmals Bewegung in statische Gebäude. Für die Entwicklung der Antriebs- und Steuerungslösung hat Fischer den Automatisierungsspezialisten Rexroth als exklusiven Systempartner gewonnen. Rexroth automatisiert seit mehreren Jahrzehnten weltweit einmalige Großprojekte: von Taifun-sicheren Fähranlegern über Schiffshebewerke bis hin zu Vergnügungsparks.

Antriebe und Steuerung für Prototyp mit zwei drehenden Etagen

In einem ersten Schritt projektiert und liefert Rexroth die elektrischen Antriebe und die Steuerung für den lebensgroßen Prototyp mit zwei drehenden Etagen, der Mitte 2009 ausführlich in Italien getestet wird. Für den Bau dieser rotierenden Türme verbindet der italienische Architekt die industriell vorgefertigten Etagen mit dem zentralen runden Kern des Gebäudes. Wie in einem Kugellager bewegen pro Etage bis zu 20 Rexroth-Hochleistungsantriebe die gesamt rund 500 t schweren und etwa 1000 m2 großen Stockwerke um diese zentrale Achse.

Die speziell auf diese Anwendung optimierte Steuerung synchronisiert die Antriebe auf wenige Millimeter genau. Bei normaler Fahrt mit 2° pro Minute drehen sich die Etagen innerhalb von 180 min einmal um die eigene Achse. Besonders Eilige können diese Zeit durch eine Höchstgeschwindigkeit von 4° pro Minute halbieren.

Abkehr von der konventionellen Bauweise

Die rotierenden Türme von Fisher sehen eine gemischte Nutzung vor. Die ersten 20 Stockwerke des Turms in Dubai nehmen beispielsweise Büros auf, danach folgen 15 Stockwerke eines Sechs-Sterne-Hotels sowie 35 Etagen mit Luxusappartements. Bis zu dieser Höhe steuert die zentrale Hausverwaltung die Rotation der einzelnen Etagen.

Die obersten zehn Etagen bilden jeweils eine einzige abgeschlossene Wohneinheit. Dort dreht jeder Eigentümer über Joystick oder per Sprachbefehl seine „Villa“ individuell nach der Sonne oder dem Ausblick aus.

David Fisher will mit dem Konzept der „dynamischen Architektur“ die traditionelle, auf fester Statik beruhende Bauweise verändern. Die asymmetrische Form der sich bewegenden Etagen verändert ständig das Erscheinungsbild der Türme und erweitert die dreidimensionale konventionelle Architektur durch die Dimension Zeit.

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Josef-Martin Kraus MM MaschinenMarkt

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