Europaweit dem Fehler auf der Spur: EU-Projekt "DIAMOND" gestartet

Im Rahmen des mit Jänner gestarteten EU-Projekts DIAMOND (Diagnosis, Error Modelling and Correction for Reliable Systems Design) untersucht eine Forschergruppe des Instituts für Angewandte Informationsverarbeitung und Kommunikationstechnologie (IAIK) der TU Graz in Kooperation mit Partnern aus Wissenschaft und Industrie aus ganz Europa neue Möglichkeiten, Fehler in Computer-Chips automatisch, schnell und einfach zu finden und zu beheben.

Fehler in Computer-Chips zu finden soll künftig deutlich einfacher werden. „Bisher werden die Fehler unter großem Zeitaufwand von Hand gesucht. Im Rahmen von DIAMOND sollen Methoden entwickelt werden, um Fehlerursachen schnell zu finden und zu beseitigen“, fasst Roderick Bloem, Projektleiter der Arbeitsgruppe „Secure and Correct Systems“ am IAIK der TU Graz, das Ziel des neuen EU-Projekts zusammen. Nicht nur Programmierfehler, sondern auch Fehler, die während des Betriebes durch Umgebungsstrahlung oder Alterungseffekte entstehen, sollen dabei leichter gefunden werden. Geht es nach dem Willen der Forscher, übernimmt in Zukunft ein Software-Werkzeug diese Aufgabe: „Das Werkzeug soll dabei auch völlig automatisch Erklärungen liefern, wie der Fehler entstanden ist und Vorschläge für die Korrektur machen“, schildert Bloem das gewünschte Szenario. Der notwendige Zeitaufwand soll so um bis zu 50 Prozent verringert werden.

Basisarbeit aus Graz

Eine wesentliche Basis für die geplanten Entwicklungen im EU-Projekt stellt die wissenschaftliche Arbeit am Grazer IAIK dar: Die Gruppe rund um Bloem forscht bereits seit mehreren Jahren intensiv an Methoden zum Entwurf, zur Umsetzung und zur Überprüfung von so genannten sicheren und korrekten Systemen. Dabei wurden bereits Techniken entwickelt, mit denen Suche und Behebung von Fehlern in Computer-Chips automatisiert werden könnten. Im nun gestarteten EU-Projekt DIAMOND mit einem Volumen von insgesamt 3,8 Millionen Euro arbeiten Wissenschafter aus Estland, Deutschland, Schweden und Österreich in den nächsten drei Jahren gemeinsam mit Industriepartnern sind wie Ericsson, IBM, TransEDA oder Testonica Lab an neuen technologischen Lösungen für die Suche nach Fehlern in Computer-Chips.

Rückfragen:
Univ.-Prof. M.Sc. Ph.D. Roderick Bloem
Institut für Angewandte Informationsverarbeitung und Kommunikationstechnologie
Email: roderick.bloem@iaik.tugraz.at
Tel.: +43 316 873 5580

Media Contact

Alice Senarclens de Grancy idw

Weitere Informationen:

http://www.tugraz.at

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Informationstechnologie

Neuerungen und Entwicklungen auf den Gebieten der Informations- und Datenverarbeitung sowie der dafür benötigten Hardware finden Sie hier zusammengefasst.

Unter anderem erhalten Sie Informationen aus den Teilbereichen: IT-Dienstleistungen, IT-Architektur, IT-Management und Telekommunikation.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Das Mikrobiom verändert sich dynamisch und begünstigt wichtige Funktionen für den Wirt

Ein interdisziplinäres Forschungsteam des Kieler SFB 1182 untersucht am Beispiel von Fadenwürmern, welche Prozesse die Zusammensetzung des Mikrobioms in Wirtslebewesen steuern. Alle vielzelligen Lebewesen – von den einfachsten tierischen und…

Wasser im Boden – genaue Daten für Landwirtschaft und Klimaforschung

Die PTB präsentiert auf der Woche der Umwelt, wie sich die Bodenfeuchte mithilfe von Neutronenstrahlung messen lässt. Die Bodenfeuchte hat nicht nur Auswirkungen auf die Landwirtschaft, sondern ist als Teil…

Bioreaktor- und Kryotechnologien für bessere Wirkstofftests mit humanen Zellkulturen

Medizinische Wirkstoffforschung… Viele Neuentwicklungen von medizinischen Wirkstoffen scheitern, weil trotz erfolgreicher Labortests mit Zellkulturen starke Nebenwirkungen bei Probanden auftreten. Dies kann passieren, wenn zum Beispiel die verwendeten Zellen aus tierischem…

Partner & Förderer