Software simuliert zukünftige Satellitennavigation Galileo

Das 3,6 Milliarden teure Gemeinschaftsprojekt Galileo der Europäischen Union und der Europäischen Weltraumbehörde (ESA) wird 2010 in Betrieb gehen. Es soll in der Positionsbestimmung noch genauer sein als der heutige Navigationsstandard GPS und damit völlig neue Dienste ermöglichen.

Das Prinzip der Satellitennavigation ist einfach: Satelliten senden permanent Signale aus, die von Receivern empfangen werden. Diese Signale enthalten Informationen über den Sendezeitpunkt und den jeweiligen Satelliten. Gleichzeitig besitzt der Receiver die Koordinaten der einzelnen Umlaufbahnen. Aus den Signalen mehrere Satelliten, errechnet er die eigene Position.

Mit einem dichteren Satellitennetz und verbesserten Algorithmen wird die Positionsbestimmung bei Galileo bis auf einen Meter möglich – eine bis heute unbekannte Genauigkeit. Außerdem können die Signale in Städten wesentlich besser empfangen werden. Dies wird den Service für Privatpersonen attraktiver machen, weil kostengünstigere Geräte angeboten werden können. Das neue System verfügt über 30 Satelliten und bindet die 24 Satelliten des amerikanischen GPS mit ein, da ein Galileo-Empfänger auch GPS-Signale empfangen wird. Die 54 Satelliten ermöglichen einen gänzlich neuen Navigationsservice. Die Kombination zwischen Mobilfunk und Satellitennavigation wird mit Galileo effizienter.

Wie das Magazin Pictures of the Future berichtet, basiert die im Siemens-Forschungszentrum Roke Manor in Südengland entwickelte Software auf den von Galileo erwarteten Signalen und schließt GPS mit ein. Damit lässt sich berechnen, ob ein Empfänger auch unter ungünstigen Bedingungen Navigationssignale detektieren kann. Die Software trifft Vorhersagen über die Signalstärke und erwartete Messfehler, indem sie Bebauungspläne und Grundrisse von Gebäuden sowie Satelliten- und Luftaufnahmen von Städten analysiert. Die Simulation soll in ein System integriert werden, das Fachleute von Siemens Communications in Berlin entwickeln. Es wird mit Hilfe der Galileo-Satelliten sowie der Mobilfunk-Basisstationen wie GSM und UMTS die Position von mobilen Geräten präzise bestimmen. So können dann auch kostengünstige Lotsendienste fürs Handy angeboten werden.

Media Contact

Dr. Norbert Aschenbrenner Siemens InnovationNews

Weitere Informationen:

http://www.siemens.de/innovation

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Informationstechnologie

Neuerungen und Entwicklungen auf den Gebieten der Informations- und Datenverarbeitung sowie der dafür benötigten Hardware finden Sie hier zusammengefasst.

Unter anderem erhalten Sie Informationen aus den Teilbereichen: IT-Dienstleistungen, IT-Architektur, IT-Management und Telekommunikation.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Wie Gebäude das Mikrobiom und damit die menschliche Gesundheit beeinflussen

Führende internationale Forschende unter Federführung von Kiel Life Science-Sprecher Professor Thomas Bosch von der CAU beschreiben eine völlig neue Dimension der Mikrobiomforschung und weisen auf die bislang kaum untersuchten Auswirkungen…

Wie das Immunsystem von harmlosen Partikeln lernt

Unsere Lunge ist täglich den unterschiedlichsten Partikeln ausgesetzt – ungefährlichen genauso wie krankmachenden. Mit jedem Erreger passt das Immunsystem seine Antwort an. Selbst harmlose Partikel tragen dazu bei, die Immunantwort…

Kräftiger Anstieg des Containerumschlags in den europäischen Häfen

RWI/ISL-Containerumschlag-Index März 2024. Der Containerumschlag-Index des RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung und des Instituts für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL) ist nach der aktuellen Schnellschätzung im März auf saisonbereinigt 129,3 Punkte…

Partner & Förderer