Neues Entzerrungsverfahren verbessert schnelle Datenübertragung per Funk

Prof. Dr. Andreas Springer (li.) und Dr. techn. Leo Reindl diskutieren das mathematische Verfahren.

Gestochen scharfe Bilder in Funk-Videoübertragungen, kein störender Echohall-Effekt mehr im Mobilfunk – die Technologie, die das möglichen machen wird, könnte schon in wenigen Jahren von der Universität Linz und der TU Clausthal kommen! Eine Promotion zeigte die grundsätzliche Machbarkeit des Verfahrens auf; mit drei weiteren Doktoranden wird das Thema zur Zeit in Linz und Clausthal bearbeitet. Bei großen Datenraten benötigt die Methode nur rd. ein Prozent der Rechenleistung im Vergleich zum Konkurrenzverfahren.

Zum Ausgleich der Signalverzerrung bei Funkübertragungen werden „equalizer“/ Entzerrer eingesetzt, deren Rechenleistung mit der übertragenen Datenrate, anwächst. Bei konventionellen Funk-Technologien wie z.B. GSM wächst die benötigte Rechenleistung quadratisch mit der übertragenen Datenrate an. Das bedeutet, bei einer Verdopplung der Datenrate benötigt der Entzerrer 4 Mal so viele Rechenschritte zur Beseitigung der Signalverzerrungen. Dr. techn. Leo Reindl vom Institut für Elektrische Informationstechnik der TU Clausthal und Professor Dr. Andreas Springer von der Universität Linz, Institut für Nachrichtentechnik/ Informationstechnik, verfolgen nun einen Weg, bei dem die benötigte Rechenleistung nicht quadratisch sondern nur ca. n*log(n)-Mal zur übertragenen Datenrate anwächst. Bei großen Datenraten kann damit die benötigte Rechenleistung um 99% gesenkt werden! Zur Reduktion dieser Rechenleistung wird bisher die sogenannte OFDM-Technologie bevorzugt, die jedoch noch deutliche Probleme in der Implementation ausweist.

„Simulationen und Berechnungen zeigen, dass die von uns favorisierte Technologie auch die erforderliche Reduktion der Rechenleistungen bewirkt und dabei deutlich robuster und insgesamt einfacher zu implementieren ist als die OFDM-Technologie. Besonders geeignet ist sie für die übernächste Handy-Generation, für lokale Funknetze, oder auch für die Übertragung auf der letzten Meile“, sagt Dr. Reindl.

Weitere Informationen:
TU Clausthal
Institut für Elektrische Informationstechnik
Dr. techn. Leonhard Reindl
Leibnizstr. 28, 38678 Clausthal-Zellerfeld
Deutschland
Tel.: (05323) 722582
Fax: (05323) 723197
E-Mail: Reindl@iei.tu-clausthal.de

Prof. Dr. Andreas Springer
Institut für Nachrichtentechnik/ Informationstechnik der Universität Linz
Altenberger Str. 69, A-4040 Linz
Österreich
Tel.: +43-732-2468-9725
Fax: +43-732-2468-9712
E-Mail: a.springer@icie.jku.at

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