Schallwellen aus der Tiefsee sagen Tsunamis vorher

Ozean: Schalwellen als schnelle Vorboten (Foto: Andreas Hermsdorf / pixelio.de)

Schallwellen, die durch Wellenbewegungen in der Tiefe des Ozeans ausgelöst werden, können Tsunamis und andere Katastrophen rechtzeitig anzeigen. Zu diesem Ergebnis kommen aktuelle Forschungsarbeiten des Massachusetts Institute of Technology (MIT) http://web.mit.edu, das derzeit an einem smarten Alarmsystem arbeitet.

Rechtzeitig Alarm schlagen

„Ohne Kompressibilität und Schwerkraft können wir niederfrequente Schallwellen nicht richtig darstellen. Das ist einer der Gründe, weshalb Wissenschaftler bislang akustische Schwerewellen hauptsächlich übersehen haben“, erklärt Usama Kadri vom MIT.

Die Wellen werden durch heftige Ereignisse unter Wasser, wie etwa Erdbeben und Explosionen, ausgelöst und können Informationen zu diesen Vorkommnissen binnen wenigen Minuten um den Globus transportieren.

In Zusammenarbeit mit der Woods Hole Oceanographic Institution http://www.whoi.edu wollen die Forscher ein effektives System entwickeln, das oberflächige akustische Schwerewellen als Vorboten schnell erkennt. Tsunamis sind bis zu zehnmal langsamer als die messbaren Signale. Andere Ereignisse wie Meteoritenabstürze wären ebenfalls erkennbar.

„Wir hoffen, dass wir die Schallwellen nutzen können, frühstmöglich Alarm auszulösen und so Leben zu retten“, sagt Kadri abschließend.

Oberflächenwellen nützlich

Die Forscher beschäftigten sich mit den oberflächigen Wellen, die man etwa vom Strand aus sehen kann. Diese bewegen sich deutlich langsamer voran als die sich in der Tiefe befindlichen Schwerewelle.

Trotzdem können sie Schallwellen erzeugen, die sich rasant verbreiten. Wenn zwei dieser Wellen aneinander prallen, geben sie rund 95 Prozent der Energie frei. Die Schallwellen werden dann an der Oberfläche weitergetragen.

Media Contact

Sabrina Manzey pressetext.redaktion

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Geowissenschaften

Die Geowissenschaften befassen sich grundlegend mit der Erde und spielen eine tragende Rolle für die Energieversorgung wie die allg. Rohstoffversorgung.

Zu den Geowissenschaften gesellen sich Fächer wie Geologie, Geographie, Geoinformatik, Paläontologie, Mineralogie, Petrographie, Kristallographie, Geophysik, Geodäsie, Glaziologie, Kartographie, Photogrammetrie, Meteorologie und Seismologie, Frühwarnsysteme, Erdbebenforschung und Polarforschung.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Stofftrennung trifft auf Energiewende

Trennkolonnen dienen der Separation von unterschiedlichsten Stoffgemischen in der chemischen Industrie. Die steigende Nutzung erneuerbarer Energiequellen bringt nun jedoch neue Anforderungen für einen flexibleren Betrieb mit sich. Im Projekt ColTray…

Funktionalisiertes Chitosan als biobasiertes Flockungsmittel

… für die Aufbereitung komplexer Abwässer. Forschende am Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB haben ein biobasiertes und funktionalisiertes Flockungsmittel entwickelt, mit dem sich Abwässer mit komplexen Inhaltsstoffen effizient aufreinigen…

„Lücke“ bei CO2-Entnahmen

MCC-geführtes Forschungsteam beziffert erstmals die „Lücke“ bei CO2-Entnahmen. In Anlehnung an den Emissions Gap Report der Uno. Pläne der Staaten zum Zurückholen aus der Atmosphäre sind nicht auf dem Pfad…

Partner & Förderer