Die Hydrothermalquellen im Atlantik werden im Rahmen der Forschungsexpedition MoMARSAT 2010 ein Jahr lang beobachtet

Das Ziel dieser an Bord des Forschungsschiffes „Pourquoi pas?“ unternommenen Expedition besteht darin, autonome Messgeräte gezielt am Meeresboden abzusetzen, um die aktiven hydrothermalen Prozesse des Lucky Strike Feldes fortlaufend beobachten zu können.

Es handelt sich hierbei um eine neue Form der Forschung auf hoher See. Die in 1700 Meter Tiefe gewonnenen Daten werden an eine Boje an der Oberfläche weitergegeben. Diese überträgt die Daten via Satellit an die Forschungszentren, was einer Entfernung von mehreren Tausend Kilometern entspricht. Nach Aussetzen der Messgeräte können die Forscher lückenlos die Temperaturschwankungen, die Veränderungen der physikalisch-chemischen Bedingungen sowie die seismischen Aktivitäten der Region beobachten und die ungewöhnliche Fauna der aktiven Hydrothermalquellen untersuchen. Die Messgeräte sind ein Jahr lang in Betrieb und werden im Sommer 2011 wieder eingesammelt.

Die Expedition MoMARSAT ist Teil des MoMAR [4] Projektes, das zum Europäischen Programm ESONET[5] gehört. ESONET zielt auf die Errichtung eines Netzes von Beobachtungsstationen in der Tiefsee ab. Mehrere Einrichtungen sind an diesem Projekt beteiligt: Die Universität der Azoren, die Universität Lissabon, das NOC [6], die Universität Bremen, das CNRS/INSU mit dem IUEM/UBO[7], das OMP-LMPG [8] und die UPMC/LOCEAN [9]. Die Ziele des Programms sind: Die Beobachtung der natürlichen Dynamik der Meeresökosysteme in Echtzeit und die Untersuchung der Faktoren, die einen Einfluss auf die Veränderungen in der Umgebung und der Fauna haben.

Die vier Hydrothermalfelder, die sich auf dem Mittelatlantischen Rücken in der Nähe der Azoren befinden und verschiedene Besonderheiten aufweisen, werden bereits seit vielen Jahren von französischen und internationalen Forschern untersucht. Das in den 90er Jahren entdeckte Lucky Strike Hydrothermalfeld war bereits vielfach Ziel ozeanographischer Expeditionen.

[1] INSERM: Französisches Forschungsinstitut zur Nutzung der Meere

[2] IPG-P: Institut für Geophysik in Paris

[3] CNRS: französisches Zentrum für wissenschaftliche Forschung

[4] MoMAR für „Monitoring the Mid-Atlantic Ridge“

[5] Das Spitzenforschungsnetz ESONET (European Seafloor Observatory Network): www.esonet-emso.org/

[6] National Oceanography Centre, Southampton

[7] Europäisches Hochschulinstitut für Meeresforschung/ Universität der Westbretagne /CNRS-INSU

[8] Midi-Pyrénées Observatorium / Labor zur Untersuchung von Transfermechanismen in der Geologie /CNRS-INSU

[9] Universität Pierre und Marie Curie / Laboratorium für Ozeanographie und Klima: digitale Versuche und Ansätze/CNRS-INSU

Weitere Informationen zur MoMARSAT Expedition 2010 unter: http://www.ifremer.fr/momarsat2010/

Quelle:

– Pressemitteilung des CNRS – 24.09.2010 http://www.insu.cnrs.fr/a3596,campagne-momarsat-2010-sources-hydrothermales-atlantique-sousobservation- pendant-toute-annee.html

Redakteurin: Myrina Meunier, myrina.meunier@diplomatie.gouv.fr

Media Contact

Myrina Meunier Wissenschaft-Frankreich

Weitere Informationen:

http://www.wissenschaft-frankreich.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Geowissenschaften

Die Geowissenschaften befassen sich grundlegend mit der Erde und spielen eine tragende Rolle für die Energieversorgung wie die allg. Rohstoffversorgung.

Zu den Geowissenschaften gesellen sich Fächer wie Geologie, Geographie, Geoinformatik, Paläontologie, Mineralogie, Petrographie, Kristallographie, Geophysik, Geodäsie, Glaziologie, Kartographie, Photogrammetrie, Meteorologie und Seismologie, Frühwarnsysteme, Erdbebenforschung und Polarforschung.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Diamantstaub leuchtet hell in Magnetresonanztomographie

Mögliche Alternative zum weit verbreiteten Kontrastmittel Gadolinium. Eine unerwartete Entdeckung machte eine Wissenschaftlerin des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme in Stuttgart: Nanometerkleine Diamantpartikel, die eigentlich für einen ganz anderen Zweck bestimmt…

Neue Spule für 7-Tesla MRT | Kopf und Hals gleichzeitig darstellen

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht detaillierte Einblicke in den Körper. Vor allem die Ultrahochfeld-Bildgebung mit Magnetfeldstärken von 7 Tesla und höher macht feinste anatomische Strukturen und funktionelle Prozesse sichtbar. Doch alleine…

Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze

Projekt HyFlow: Leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze. In drei Jahren Forschungsarbeit hat das Konsortium des EU-Projekts HyFlow ein extrem leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem entwickelt, das einen…

Partner & Förderer