Erderwärmung im Gebirge intensiver und schneller

Gebirge: Erderwärmung geht hier schneller vor sich (Foto: pixelio.de, Rike)

Gebirge erhitzen sich deutlich stärker und schneller als tiefer liegende Gebiete, wobei dort auch die Erderwärmung mit größeren Schwankungen der Wasservorräte und Verlusten der Artenvielfalt verbunden ist.

Das haben Forscher des zum Nationalen Forschungsrat CNR gehörenden Istituto di Scienze dell' Atmosfera http://www.isac.cnr.it in ihrer neuen Studie zum Klimawandel herausgefunden.

Datenerhebung schwierig

„Studien über die Erwärmung der Bergregionen sind ziemlich kompliziert, da es an den Standorten in mehr als 4.500 Metern Höhe kaum Messstationen gibt“, erklärt Projektleiterin Elisa Palazzi.

Im Verhältnis zu den übrigen Regionen seien es nur ein Zehntel. Noch schwieriger werde es bei Standorten von 5.000 Metern über dem Meerespiegel, weil es sich dort um relativ junge Messdaten handele.

Beim Kilimandscharo beispielsweise stehen lediglich Datenreihen aus den vergangenen zehn Jahren zur Verfügung. Dies ist für eine konsistente Langfristprognose jedoch unzureichend. Als erschwerend erweisen sich auch die Inhomogenität der Landschaften und Mikroklimata. Laut Palazzi geht die Erderwärmung in den Bergregionen stärker und schneller vor sich als in tiefer gelegenen Gebieten.

Tibet-Plateau als Beispiel

Ein signifikantes Beispiel liefert das Tibet-Plateau: Messungen von 1961 bis 2012 zufolge hat sich die Temperatur je Dekade um durchschnittlich 0,3 bis 0,4 Grad Celsius erhöht. Bezogen auf die Jahre von 1991 bis 2012 waren es sogar 0,7 Grad Celsius auf Höhen über 4.000 Metern.

„Eine größere Datenmenge, vor allem aus dem Hochgebirge, unterstützt durch Monitoringnetze und Satellitenaufnahmen, wäre sehr hilfreich, um zuverlässigere Vorhersagen über die Klimaentwicklung zu treffen und sich auf mögliche Gegenmaßnahmen einzustellen.“

Die Studie ist in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern aus Großbritannien, Kanada, Ecuador, Pakistan , China, Italien, Österreich, Kasachstan, der Schweiz und den USA durchgeführt worden.

Als Grundlage gedient hatte das internationale Forschungsprojekt „Mountain Research Initiative“ http://mri.scnatweb.ch . Details sind in der Zeitschrift „Nature Climate Change“ nachzulesen.

Media Contact

Harald Jung pressetext.redaktion

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Geowissenschaften

Die Geowissenschaften befassen sich grundlegend mit der Erde und spielen eine tragende Rolle für die Energieversorgung wie die allg. Rohstoffversorgung.

Zu den Geowissenschaften gesellen sich Fächer wie Geologie, Geographie, Geoinformatik, Paläontologie, Mineralogie, Petrographie, Kristallographie, Geophysik, Geodäsie, Glaziologie, Kartographie, Photogrammetrie, Meteorologie und Seismologie, Frühwarnsysteme, Erdbebenforschung und Polarforschung.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Diamantstaub leuchtet hell in Magnetresonanztomographie

Mögliche Alternative zum weit verbreiteten Kontrastmittel Gadolinium. Eine unerwartete Entdeckung machte eine Wissenschaftlerin des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme in Stuttgart: Nanometerkleine Diamantpartikel, die eigentlich für einen ganz anderen Zweck bestimmt…

Neue Spule für 7-Tesla MRT | Kopf und Hals gleichzeitig darstellen

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht detaillierte Einblicke in den Körper. Vor allem die Ultrahochfeld-Bildgebung mit Magnetfeldstärken von 7 Tesla und höher macht feinste anatomische Strukturen und funktionelle Prozesse sichtbar. Doch alleine…

Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze

Projekt HyFlow: Leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze. In drei Jahren Forschungsarbeit hat das Konsortium des EU-Projekts HyFlow ein extrem leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem entwickelt, das einen…

Partner & Förderer