Für die nachhaltige Entwicklung der Ural-Region

Das im Herzen von Eurasien gelegene Uralgebirge bzw. der Ural blickt auf lange Geschichte zurück und hat die zweithöchste Bevölkerungszahl des Landes. Diese Region wird durch ein schnelles Wirtschaftswachstum charakterisiert, das zum Großteil auf den Erzvorkommen beruht, die zwar nicht riesig, dafür aber unerschöpflich sind. Um die nachhaltige Entwicklung dieser Region gewährleisten zu können, muss ein umfassender sozialer, wirtschaftlicher, ökologischer und rechtlicher Rahmen geschaffen werden.

Der Ural zeichnet sich insbesondere durch seine umfassenden Mineralvorkommen aus. In der Region lagern die meisten der auf der Erde vorkommenden chemischen Elemente. Im Süden des Uralgebirges wird Eisenerz abgebaut und es finden sich reichhaltige Ablagerungen von Zink, Kupfer und Gold in der Region. Der Reichtum an natürlichen Ressourcen und der einfache Zugang zu diesen Vorkommen haben zum gegenwärtig sehr dichten industriellen Leben geführt, das besonders von der Verarbeitung von Erzen in mehreren großen industriellen Komplexen geprägt wird.

Der Abbau der Oberflächenvorkommen wird aber zunehmend teurer und aufwändiger, während sich die Qualität der Erzablagerungen verschlechtert. Außerdem steigt die Nachfrage der Industrie nach Zinkmetallen ständig und Kupfer wird in erster Linie in der Südural-Region gefördert. Im Rahmen des MINURALS-Projektes hat man sich dieser Thematik angenommen und sich auf die Bewertung des Mineralienpotentials konzentriert, das alternative Ressourcen wie Sedex-Zinkvorkommen und sulfidische Erze besitzen, die durch das Vorkommen von Edelmetallen wie Kupfergold in den porphyrischen Kupferablagerungen aufgewertet werden.

Die Forscher haben außerdem neue geophysische und geochemische Technologien verwendet, um noch nicht erforschte Goldvorkommen in epithermischen Ablagerungen zu erkunden. Die Forschungen des Projekts richteten sich außerdem auf die ökologischen Auswirkungen, die der Abbau der Mineralien und die metallurgische Verarbeitung der Erze haben. Durch eine umfassende Untersuchung des Kreislaufes der umweltverschmutzenden Elemente konnten im Rahmen des Projekts geeignete Sanierungsschritte für die Regulierung der Umweltauswirkungen bestimmt werden.

Die identifizierten zweckmäßigen ökologischen Einschränkungen bilden zusammen mit der Mineralienverfügbarkeit der Region die allgemeine Grundlage für eine Veränderung der örtlichen Gesetzgebung mit Hinblick auf Bergbau- und Umweltrecht. Desweiteren hat die wissenschaftliche und technische Zusammenarbeit mit russischen Forschern zu sehr interessanten Ergebnissen und Informationen geführt, die an die internationale wissenschaftliche und industrielle Gemeinschaft weitergegeben wurden. Die Präsentation des abschließenden Projekt-Workshops, der am 2. Juli 2003 in Orleans statt gefunden hat, finden Sie unter: http://minurals.brgm.fr/

Media Contact

Dr. Jean-Marc Leistel ctm

Weitere Informationen:

http://www.brgm.fr

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Geowissenschaften

Die Geowissenschaften befassen sich grundlegend mit der Erde und spielen eine tragende Rolle für die Energieversorgung wie die allg. Rohstoffversorgung.

Zu den Geowissenschaften gesellen sich Fächer wie Geologie, Geographie, Geoinformatik, Paläontologie, Mineralogie, Petrographie, Kristallographie, Geophysik, Geodäsie, Glaziologie, Kartographie, Photogrammetrie, Meteorologie und Seismologie, Frühwarnsysteme, Erdbebenforschung und Polarforschung.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Aufbruchstimmung in der Alzheimer-Forschung

Bei der Alzheimer Erkrankung lagern sich Eiweiße im Gehirn ab und schädigen es. Prof. Dr. Susanne Aileen Funke von der Hochschule Coburg hat eine Methode gefunden, die solche gefährlichen Eiweißverbindungen…

Chronische Entzündungen durch Ansätze aus der Natur behandeln

Die interdisziplinäre Forschungsgruppe „nature4HEALTH“ hat jüngst ihre Arbeit aufgenommen. Das Team der Friedrich-Schiller-Universität Jena und des Universitätsklinikums Jena entwickelt ganzheitliche naturstoffbasierte Therapieansätze für die Behandlung chronisch-entzündlicher Erkrankungen. Chronische Entzündungen sind…

Antivirale Beschichtungen und Zellkultur-Oberflächen maßgeschneidert herstellen

Verfahren der Kieler Materialwissenschaft ermöglicht erstmals umfassenden Vergleich von Beschichtungen für biomedizinische Anwendungen. Der Halteknopf im Bus, die Tasten im Fahrstuhl oder die Schutzscheibe am Anmeldetresen in der Arztpraxis: Täglich…

Partner & Förderer