Zeitreise per Mausklick

GIS Germany, Bezugsjahr 1820, mit einer Selektion auf den Staat Preussen und dessen Verwaltungsuntergliederung

Krupp-Stiftung fördert internet-gestütztes historisches Informationssystem als gemeinsames Projekt des Instituts für Europäische Geschichte Mainz und der Fachhochschule Mainz

In einem gemeinsamen Projekt erarbeiten das Institut für Europäische Geschichte (IEG) in Mainz sowie das Institut für Raumbezogene Informations- und Messtechnik (i3mainz) der Fachhochschule Mainz ein historisches Informationssystem der deutschen Staatenwelt seit 1815. Die Arbeiten wurden in der Anlaufphase aus Forschungsmitteln des Landes Rheinland-Pfalz gefördert und sind nun durch eine Zuwendung von Euro 411.000 der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung für die nächsten drei Jahre auf eine solide finanzielle Grundlage gestellt worden.

Die Informationen zur historischen Entwicklung aller seit 1815 und bis 1914 existierenden deutschen Staaten werden mit Hilfe modernster GIS-Technologie auf der Basis eines raum- und zeitbezogenen Geoinformationssystems so aufzubereit, dass sie später „auf Knopfdruck“ im Internet abrufbar sind. „Der Benutzer soll in der Lage sein, historische Räume zu auszuwählen um sie dann quasi auf eine virtuelle Zeitreise zu schicken“, erklärt Dr. Andreas Kunz, Projektleiter am IEG Mainz. „Dabei können auch historische Grunddaten abgefragt und multimediale Objekte besichtigt werden.“

Das Institut für Raumbezogene Informations- und Messtechnik (i3mainz) der Fachhochschule Mainz mit seinem vom Land Rheinland-Pfalz geförderten Kompetenzzentrum für Raumbezogene Informationstechnik in den Geisteswissenschaften ist der ideale Partner für die interdisziplinäre Projektentwicklung im GIS-Bereich. Prof. Dr. Wolfgang Böhler, der die Projektarbeiten am i3mainz leitet, sieht das Projekt als eine Herausforderung an: „Noch niemand hat bisher eine GIS- und Internetlösung für ein so ein komplexes Raum- und Zeitsystem wie die deutsche Staatenwelt im 19. Jahrhundert entwickelt.“

Die Projektleiter erwarten, dass das Informationssystem neben der Internet-Community allgemein vor allem auch in Schulen und in der Erwachsenenbildung Resonanz finden wird. Für den wissenschaftlichen Einsatz in Universitäten und Forschungseinrichtungen wird ein spezielles Expertensystem erarbeitet, das allerdings Grundkenntnisse der GIS-Anwendung voraussetzt.

Kontakt:

Dr. Andreas Kunz
Institut für Europäische Geschichte Mainz
kunz@inst-euro-history.uni-mainz.de

Professor Dr. Ing. Wolfgang Böhler
Fachhochschule Mainz
Boehler@geoinform.fh-mainz.de

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Dr. Andreas Kunz idw

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