Neue Dimension bei der Fernübertragung von Strom
Die Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungsanlage (HGÜ), die Siemens mit chinesischen Partnern bauen wird, stößt dabei in eine neue Dimension vor: Sie wird erstmals eine Spannung von 800 Kilovolt erreichen und eine Übertragungsleistung von 5000 Megawatt haben. Die hohe Spannung ermöglicht die Übertragung von mehr Leistung mit deutlich geringeren Verlusten. Bisherige HGÜ-Strecken von Siemens arbeiten mit 500 Kilovolt und haben eine Leistung von bis zu 3000 Megawatt. Da die Energie in der Provinz Yunnan mit Wasserkraftwerken gewonnen wird, wird kein Kohlendioxid (CO2) ausgestoßen. Der Strom hätte ansonsten von neuen fossil befeuerten Kraftwerken erzeugt werden müssen. Berechnungen zufolge spart das pro Jahr mehr als 30 Megatonnen des klimaschädlichen CO2.
Eine HGÜ lohnt sich bei Freileitungen ab etwa 700 Kilometern Länge und 1000 Megawatt Leistung, weil dann die zusätzlichen Kosten für die Stromrichterstationen durch die bei Gleichstrom niedrigeren Leitungskosten kompensiert werden. Das Besondere an der Siemens-Technik sind so genannte lichtgezündete Thyristoren, die mit einem speziellen Überspannungsschutz ausgestattet und daher sehr zuverlässig sind. Ein weiterer Vorteil der HGÜ: Der Energiefluss kann nach Belieben gesteuert und zur Stabilisierung der angeschlossenen Netze genutzt werden. Zudem reagiert die HGÜ beim Auftreten von kaskadierenden Netzstörungen wie eine automatische „Firewall“ und kann so Blackouts verhindern.
Die neue Fernverbindung ist bereits die fünfte Anlage von Siemens in China, dem größten Markt für HGÜ. Experten erwarten, dass diese Übertragungstechnik im Zuge des weltweit steigenden Energiebedarfs an Bedeutung gewinnen wird. Mit HGÜ können in Zukunft verstärkt regenerative Energien erschlossen werden, deren Quellen wie Wind-, Wasser- oder Solarenergie weit vom Ort des Verbrauchs entfernt liegen. (IN 2007.06.4)
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