Sicherer Kochen mit Pflanzenöl

Der handliche Kocher verwendet erstmals herkömmliches, regenerativ produzierbares Pflanzenöl als Brennstoff und stößt im Gegensatz zu Holz und anderen fossilen Brennstoffen nahezu keine Schadstoffe aus. Der Kocher, der mit einem Preis von etwa 30 Euro für den Großteil der Bevölkerung erschwinglich ist, wurde erfolgreich auf den Philippinen getestet und wird jetzt in anderen Ländern eingeführt: In Tansania sind erste Geräte im Einsatz. In China und Indien laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren.

Mehr als ein Drittel der gesamten Menschheit ist auf offene Kochstellen angewiesen. Vor allem in Entwicklungsländern verwenden die Menschen heute oft Holz an offenen Feuerstellen und setzen sich dadurch großen Gefahren aus. Laut einer Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sterben jährlich mindestens 1,6 Millionen Menschen an den Folgen. Die Nutzer atmen große Mengen Schadstoffe ein. Oft ziehen sich kleine Kinder schwere Verbrennungen zu. Zusätzlich haben massive Rodungen der Wälder nachhaltige Konsequenzen wie Erosionen oder die Ausbreitung der Wüsten. Dagegen sind ölhaltige Pflanzen wie Kokospalmen, Sonnenblumen oder Raps im Überfluss vorhanden. Deren Öl verbrennt schadstoffarm.

Das von der BSH Bosch und Siemens Hausgeräte entwickelte Gerät Protos funktioniert wie ein Camping-Kocher: Hat der Nutzer mit einer Luftpumpe in einem mit Pflanzenöl gefüllten Tank einen Druck von bis zu drei Bar erzeugt, fließt das Öl durch eine Leitung in ein so genanntes Verdampferrohr am Brenner. Dort erhitzt es sich dank der Wärme der Kochflamme, verdampft und verbrennt schließlich. Die BSH wurde bei der Entwicklung unter anderem in einem Public-Private-Partnership-Projekt vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und der Deutschen Investitions- und Entwicklungsgesellschaft (DEG) unterstützt. (IN 2006.11.2)

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Dr. Norbert Aschenbrenner Siemens InnovationNews

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