Mobiler Wasserstoff-Verflüssiger entwickelt

Eine Lücke in der Wasserstoff-Versorgung haben Wissenschaftler der Technischen Universität (TU) Dresden geschlossen. Ein mobiler Wasserstoff-Verflüssiger – entwickelt am Lehrstuhl für Kälte- und Kryotechnik – ermöglicht die flexible Belieferung von Wasserstoff-Versuchsfahrzeugen sowie von Forschungseinrichtungen, die Projekte in diesem Bereich durchführen.

Bei normaler Umgebungstemperatur ist Wasserstoff gasförmig. Um ihn in größeren Mengen zu lagern und zu transportieren, ist es einfacher, ihn vorher zu verflüssigen. Dieses Verfahren ist jedoch sehr aufwändig, weil der Wasserstoff dabei auf etwa -253 Grad Celsius heruntergekühlt werden muss. Gegenwärtig gibt es hierfür in ganz Mitteleuropa nur drei große Anlagen: je eine in Frankreich, in den Niederlanden und bei Ingolstadt in Deutschland. Ein Bezug einzelner Tankfüllungen, wie sie etwa für Versuchsfahrzeuge oder Entwicklungsarbeiten gebraucht werden, ist daher oftmals mit Schwierigkeiten verbunden. Der mobile Wasserstoff-Verflüssiger der TU Dresden bietet hier eine Alternative. Er ermöglicht die Erzeugung von kleinen Mengen direkt vor Ort.

Auch für ein weiteres Problem der Wasserstoffindustrie haben die Wissenschaftler eine Lösung gefunden. Es ist ihnen gelungen, den Energieaufwand, der für die Verflüssigung benötigt wird, um mehr als die Hälfte zu reduzieren. Entscheidender Faktor ist dabei der Einsatz eines Helium-Neon-Gemisches als Kältemittel.

Kontakt
Prof. Dr. Hans Quack
Lehrstuhl für Kälte- und Kryotechnik
Technische Universität Dresden
01069 Dresden
Tel: 0351 – 463 32548
E-Mail: quack@memkn.mw.tu-dresden.de
Im Jahr seines 800. Jubiläums ist Dresden vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft als „Stadt der Wissenschaft 2006“ ausgezeichnet worden. Als vielfältigste Wissen-schaftslandschaft im Osten Deutschlands verfügt Dresden über eine Infrastruktur von zehn Hochschulen, drei Max-Planck-, vier Leibniz- und elf Fraunhofer-Instituten. Hinzu kommen zahlreiche Transfereinrichtungen, Netzwerke, Kompetenzzentren sowie forschende Unternehmen. Mit der Reihe „Aktuelles aus der Forschung“ möchte das Projektbüro „Stadt der Wissenschaft 2006“ herausragende Projekte aus den Dresdner Wissenschaftseinrichtungen vorstellen und Ansprechpartner für die weitere Recherche bieten.

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Susann Pfeiffer idw

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