Hochpräzision mit Pflanzenöl

Automobilzulieferer kühlt CNC-Maschinen mit Emulsionen aus nachwachsenden Rohstoffen

Die „CNC-Präzisiondrehteile Ralf Recknagel“ hat als erstes Unternehmen Deutschlands die Kühlung aller CNC-Bearbeitungsmaschinen auf wassermischbare Bioschmierstoffe umgestellt. Das Umrüstprojekt wurde von der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) im Rahmen des Markteinführungsprogramms „Biogene Schmierstoffe“ gefördert. Der Tenor des Unternehmens ist durchweg positiv. Das Bioöl ist geruchsneutral, erleichtert die Maschinenbedienung und hat sogar eine größere Einsatzbreite als Mineralölprodukte.

Das Thüringer Unternehmen fertigt auf CNC-gesteuerten Drehmaschinen und Fräsen wichtige Antriebselemente und Getriebeteile für BMW, VW und Opel. Im Rahmen eines prozessorientierten Qualitätsmanagements sollte die Hautfreundlichkeit, das Spülverhalten und die Stabilität der Kühlemulsionen verbessert sowie das Schmutztragevermögen erhöht werden. Da das weiche Wasser am Unternehmensstandort die Schaumbildung der Emulsion begünstigt, sollte die Kühlflüssigkeit weiterhin schaumarm reagieren. Auf der Suche nach einer innovativen und umweltfreundlichen Lösung entschieden sich die Thüringer für das Produkt HOSMAC-S 740 aus dem Hause unitech-Kühlstoffe GmbH. Die Leistungsfähigkeit der Bioemulsion überzeugte in allen Bearbeitungsschritten. Das Öl besteht zudem zu über 50 % aus nachwachsenden Rohstoffen her, ist geruchsneutral und in seinem optischen Erscheinungsbild transparent. Durch ein optimales Ablaufverhalten bietet es dem Maschinenbediener besseren Sichtkontakt während der Bearbeitung. Auch aus dem Blickwinkel des Arbeitschutzes ist die Anwendung interessant: die Grenzwerte der TRGS 611 zur Vermeidung der Bildung von Krebs erzeugenden Nitrosaminen in Kühlschmierstoffen werden weit unterboten.

Natürlich ist auch eine nachwachsende Kühlemulsion kein Alleskönner, jedoch kann das Schleifen, Bohren und Fräsen einer sehr breiten Produktpalette vom Aluminium über Buntmetalle bis zum Guss realisiert werden. Inzwischen laufen weitere Umrüstprojekte bei anderen Unternehmen, wo unter anderem Teile für den Rennsport, wie der Formel 1 produziert werden.

Mit dem Markteinführungsprogramm „Nachwachsende Rohstoffe“ gewährt die FNR für die Um- und Erstausrüstung auf biogene Schmierstoffe und Hydraulikflüssigkeiten einen nicht rückzahlbaren Zuschuss in Form eines Festbetrages. Anträge auf Förderung können noch bis zum 31. Dezember 2006 bei der FNR gestellt werden.

Media Contact

Kai Gildhorn idw

Weitere Informationen:

http://www.bioschmierstoffe.info

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Energie und Elektrotechnik

Dieser Fachbereich umfasst die Erzeugung, Übertragung und Umformung von Energie, die Effizienz von Energieerzeugung, Energieumwandlung, Energietransport und letztlich die Energienutzung.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Windenergie, Brennstoffzellen, Sonnenenergie, Erdwärme, Erdöl, Gas, Atomtechnik, Alternative Energie, Energieeinsparung, Fusionstechnologie, Wasserstofftechnik und Supraleittechnik.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Das Mikrobiom verändert sich dynamisch und begünstigt wichtige Funktionen für den Wirt

Ein interdisziplinäres Forschungsteam des Kieler SFB 1182 untersucht am Beispiel von Fadenwürmern, welche Prozesse die Zusammensetzung des Mikrobioms in Wirtslebewesen steuern. Alle vielzelligen Lebewesen – von den einfachsten tierischen und…

Wasser im Boden – genaue Daten für Landwirtschaft und Klimaforschung

Die PTB präsentiert auf der Woche der Umwelt, wie sich die Bodenfeuchte mithilfe von Neutronenstrahlung messen lässt. Die Bodenfeuchte hat nicht nur Auswirkungen auf die Landwirtschaft, sondern ist als Teil…

Bioreaktor- und Kryotechnologien für bessere Wirkstofftests mit humanen Zellkulturen

Medizinische Wirkstoffforschung… Viele Neuentwicklungen von medizinischen Wirkstoffen scheitern, weil trotz erfolgreicher Labortests mit Zellkulturen starke Nebenwirkungen bei Probanden auftreten. Dies kann passieren, wenn zum Beispiel die verwendeten Zellen aus tierischem…

Partner & Förderer