Wasserstoffauto: Unterwegs mit 40 Prozent weniger Energie
Nun sind die Verbrauchswerte bekannt: Der am PSI zusammen mit VW und andern Partnern entwickelte Brennstoffzellen-Antrieb verbraucht 40 Prozent weniger Energie als ein Benzinmotor für den gleichen Fahrzeugtyp. Und auf der Fahrt entstehen weder Luftschadstoffe noch Kohlendioxid. Am Erdgipfel in Johannesburg ist das zukunftsweisende Auto ausgestellt.
Viel Elektronik wird beim Auto der Zukunft die Fahrsicherheit erhöhen und das Parkieren erleichtern. Doch neben dem automatisierten Cockpit sollten die künftigen Vehikel auch einen umweltschonenden Antrieb haben. Angesichts des Erdgipfels eine aktuelle Forderung, wird doch in Johannesburg über die Umsetzung der Klimakonvention anhand des Kyoto-Protokolls verhandelt.
Mit ihrem Wasserstoff-Auto leisten das PSI und VW einen konkreten Beitrag zu einem nachhaltigen Energiesystem. Der VW Bora HY.POWER ist mit einem innovativen Brennstoffzellen-Elektroantrieb ausgerüstet, der unter Leitung des PSI zusammen mit den ETH Zürich und Lausanne sowie verschiedenen Industriepartnern entwickelt wurde. Sein Herzstück sind Brennstoffzellen, die aus Wasserstoff Elektrizität produzieren – effizient und schadstofffrei. Als Speicher der Bremsenergie dienen neuartige Superkondensatoren (Supercaps).
Nun haben PSI- und ETH-Forscher den Energieverbrauch ermittelt. Maßgebend bei den Messungen an der EMPA war der Neue Europäische Fahrzyklus (NEFZ), der eine genaue Aufteilung von Stadt- und Ausserortsfahrten vorschreibt. Vergleichsfahrzeug ist der Benziner VW Bora 1.6 automatic, der vom Typ her dem HY.POWER gleichkommt.
Fahrzeuggewicht senken – noch mehr Energie sparen
Das Resultat: Der Brennstoffzellen-Antrieb konsumiert auf 100 km Wasserstoff, der einer Benzinmenge von 5,2 l entspricht. Das sind 40 Prozent weniger als die 8,5 l des konventionellen Modells. Verglichen werden dabei ein Prototyp, der aufgrund seiner Technik 500 kg schwerer wiegt, und ein Serienfahrzeug. Mit einer Gewichtsreduktion beim Brennstoffzellen-Auto können die Forscher daher den Energieverbrauch noch bedeutend weiter vermindern.
Entscheidend für die Umweltbilanz ist die Art, wie der Wasserstoff hergestellt wird. Am umweltfreundlichsten ist Wasserstoff aus erneuerbaren Ressourcen wie Sonnenenergie oder Holz. Wird der Treibstoff mit fossilen Brennstoffen produziert, ist der ökologische Vorteil gering. Doch unabhängig davon, woher der Wasserstoff stammt: Aus dem VW Bora HY.POWER entweichen weder Luftschadstoffe noch Treibhausgase.
Am Erdgipfel in Johannesburg vom 26. August bis zum 4. September ist das silbergraue Vehikel für die erwarteten 60000 Teilnehmenden ausgestellt.
Weitere Fachauskünfte:
Prof. Dr. Alexander Wokaun
Leiter Forschungsbereich Allgemeine Energie
Tel. 056 310 27 51; alexander.wokaun@psi.ch
Dr. Philipp Dietrich
Verantwortlicher für Technologietransfer am PSI
Tel. 056 310 45 73; philipp.dietrich@psi.ch
Media Contact
Alle Nachrichten aus der Kategorie: Energie und Elektrotechnik
Dieser Fachbereich umfasst die Erzeugung, Übertragung und Umformung von Energie, die Effizienz von Energieerzeugung, Energieumwandlung, Energietransport und letztlich die Energienutzung.
Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Windenergie, Brennstoffzellen, Sonnenenergie, Erdwärme, Erdöl, Gas, Atomtechnik, Alternative Energie, Energieeinsparung, Fusionstechnologie, Wasserstofftechnik und Supraleittechnik.
Neueste Beiträge
FDmiX: Schnelle und robuste Serienproduktion von Nanopartikeln
Verkapselungstechnologie der nächsten Generation… Nukleinsäure-basierte Medikamente wie mRNA-Impfstoffe bieten ein enormes Potenzial für die Medizin und eröffnen neue Therapieansätze. Damit diese Wirkstoffe gezielt in die Körperzellen transportiert werden können, müssen…
Sensor misst Sauerstoffgehalt in der Atemluft
Eine zu geringe oder zu hohe Sauerstoffsättigung im Blut kann bleibende körperliche Schäden bewirken und sogar zum Tod führen. In der Intensiv- und Unfallmedizin wird die Sauerstoffkonzentration der Patientinnen und…
Neue MRT-Technik erkennt Schlaganfälle in kürzester Zeit
Tag gegen den Schlaganfall: Forschende der Universitätsmedizin Mainz haben im Rahmen einer Studie erstmals eine KI-gestützte Magnetresonanz-Tomographie (MRT)-Methode untersucht, um akute ischämische Schlaganfälle effizienter detektieren zu können. Dabei setzten sie…