Braunschweiger »Nano-Lineale« werden zur Marktreife geführt

Ein Prototyp bei der Vermessung im Laserlabor. Die Vergrößerung zeigt eine schematische Darstellung von DNA-Origami-Strukturen, die als Nanometerlineale dienen. TU Braunschweig - frei zur Veröffentlichung bei Abdruck der Quelle

Ein Team von Nachwuchswissenschaftlern der Arbeitsgruppe NanoBioSciences am Institut für Physikalische und Theoretische Chemie der Technische Universität Braunschweig führt die vor Kurzem entwickelten „Nano-Lineale“ zur Marktreife.

Bis zum Jahr 2016 wollen die Braunschweiger Nano-Experten mit ihrem Startup „GATTAquant“ die Entwicklung und Vermarktung der neuartigen, optischen Mikroskopieproben vorantreiben. Gefördert werden sie dabei vom EXIST-Programm des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie.

Mit Unterstützung der EXIST-Förderung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie werden sich der Braunschweiger Diplomphysiker Jürgen Schmied und sein Team aus Wissenschaftlern der Arbeitsgruppe NanoBioSciences am Institut für Physikalische und Theoretische Chemie der TU Braunschweig bis Ende 2016 um die Weiterentwicklung und Optimierung der so genannten „Nano-Lineale“ bis hin zur Marktreife kümmern.

Außerdem erhalten die Nano-Experten durch die EXIST-Förderung personelle Verstärkung für die Firmenausgründung. Ein zusätzliches Teammitglied mit einem betriebswirtschaftlichen Ausbildungshintergrund soll in Fragen der Unternehmensgründung und des Aufbaus unterstützen. In verschiedenen Kooperationen haben externe Firmen bereits erste Prototypen der Nanolineale getestet und einen großen Marktbedarf signalisiert.

Hintergrund: „Nano-Lineale“

Die „Nano-Lineale“ sind Strukturen aus DNA, die mit Hilfe der DNA-Origami-Technik in eine gewünschte Struktur „gefaltet“ werden. An diese Strukturen bringen die Forscher gezielt Farbstoffe an, die als Marker auf dem DNA-Lineal fungieren und mit den Mikroskopen sichtbar gemacht werden.

Die speziellen optischen Mikroskopieproben ermöglichen somit eine unkomplizierte und schnelle Überprüfung eines superauflösenden Mikroskopiesystems sowie einen einfachen und dennoch aussagekräftigen Vergleich verschiedener Systeme untereinander.

Auf diese Weise konnte eines der Probleme der kürzlich mit dem Nobelpreis ausgezeichneten, so genannten Superauflösung gelöst werden: Das Fehlen einer einfach durchführbaren Methode zur quantitativen Verifizierung des Auflösungsvermögens.

Superauflösende Mikroskopie-Techniken ermöglichen die optische Erforschung biologischer Systeme im sichtbaren Wellenlängenbereich mit einer Auflösung, die jenseits der natürlichen Grenzen des Lichts liegt. Diese Techniken führten bereits zu einer Vielzahl an neuen Erkenntnissen über biologische Prozesse. Möglich wurde dies erst durch die Entwicklung von „Nano-Linealen“ der Arbeitsgruppe NanoBioSciences von Prof. Dr. Philip Tinnefeld, der dem „GATTAquant“-Team als Mentor beratend zur Seite stehen wird.

Kontakt:

Dipl. Phys. Jürgen Schmied
Arbeitsgruppe NanoBioSciences
Institut für Physikalische und Theoretische Chemie
Technische Universität Braunschweig
Hans-Sommer-Straße 10
Tel.: 0531/391-5395
E-Mail: j.schmied@tu-braunschweig.de
www.tu-braunschweig.de/pci/forschung/tinnefeld/gattaquant

http://www.gattaquant.com/
https://www.exist.de/
https://blogs.tu-braunschweig.de/presseinformationen/?p=4643

Media Contact

Dr. Elisabeth Hoffmann idw - Informationsdienst Wissenschaft

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Biowissenschaften Chemie

Der innovations-report bietet im Bereich der "Life Sciences" Berichte und Artikel über Anwendungen und wissenschaftliche Erkenntnisse der modernen Biologie, der Chemie und der Humanmedizin.

Unter anderem finden Sie Wissenswertes aus den Teilbereichen: Bakteriologie, Biochemie, Bionik, Bioinformatik, Biophysik, Biotechnologie, Genetik, Geobotanik, Humanbiologie, Meeresbiologie, Mikrobiologie, Molekularbiologie, Zellbiologie, Zoologie, Bioanorganische Chemie, Mikrochemie und Umweltchemie.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Aufbruchstimmung in der Alzheimer-Forschung

Bei der Alzheimer Erkrankung lagern sich Eiweiße im Gehirn ab und schädigen es. Prof. Dr. Susanne Aileen Funke von der Hochschule Coburg hat eine Methode gefunden, die solche gefährlichen Eiweißverbindungen…

Chronische Entzündungen durch Ansätze aus der Natur behandeln

Die interdisziplinäre Forschungsgruppe „nature4HEALTH“ hat jüngst ihre Arbeit aufgenommen. Das Team der Friedrich-Schiller-Universität Jena und des Universitätsklinikums Jena entwickelt ganzheitliche naturstoffbasierte Therapieansätze für die Behandlung chronisch-entzündlicher Erkrankungen. Chronische Entzündungen sind…

Antivirale Beschichtungen und Zellkultur-Oberflächen maßgeschneidert herstellen

Verfahren der Kieler Materialwissenschaft ermöglicht erstmals umfassenden Vergleich von Beschichtungen für biomedizinische Anwendungen. Der Halteknopf im Bus, die Tasten im Fahrstuhl oder die Schutzscheibe am Anmeldetresen in der Arztpraxis: Täglich…

Partner & Förderer