Die Kosten der Verwaltung von Weideland

Wenn man an die traditionellen Weideflächen denkt, stellt man sich grasende Rinder darauf vor. In Wirklichkeit benötigen weitaus mehr Tierarten – von Vögeln über Nagetiere bis zu Insekten – die Weideflächen zum Überleben.

In der Praxis gibt es seit langem einen Widerspruch zwischen den landwirtschaftlich genutzten Weideflächen und dem traditionellen Grasland. Wirtschaftliche und soziale Zwänge haben meist zu Lasten des traditionellen Graslands eine Entscheidung auf landwirtschaftlich genutzte Weideflächen fallen lassen.

Deshalb müssen, wenn naturnahes Grasland an geeignetere Futtergrassorten angepasst wird, die Auswirkungen solcher Erfordernisse gründlich bewertet und untersucht werden. Da die Gefahr besteht, dass für eine Vielzahl von Tier- und Insektenarten die Hauptnahrungsquelle verloren geht, muss die Artenvielfalt bei der Verwaltung von Weideflächen mit einbezogen werden.

Das Hauptziel des von der Europäischen Kommission finanzierten LIFE QUALITY-Projekts war die Bewertung einer nachhaltigen Verwaltung der Weideflächen, bei der die Artenvielfalt des Weidelands erhalten und noch gefördert werden sollte.

In diesem Rahmen gehörten mehrere Vergleichsstudien wie das Nahrungsverhalten der Tiere, der landwirtschaftliche Ertrag, die botanische und strukturelle Artenvielfalt sowie ein Vergleich der Artenvielfalt bei den Wirbellosen zu den Untersuchungen.

Aus wirtschaftlicher Sicht wurde als Hauptergebnis deutlich, dass die Landwirte weiterhin bereit sind die Beweidungsintensität einzuschränken, jedoch nur, wenn sie dafür einen angemessenen Ausgleich erhalten. Des Weiteren wird die Annahme traditionellerer Arten von Weideland eher abgelehnt, da es dafür keine geeigneten Verkaufsstrukturen gibt.

Daraus folgt, dass die wirtschaftlichen Erwägungen bei der Akzeptanz von mehr Artenvielfalt auf den Weideflächen einen zentrale und wichtigen Rang einnehmen. Die Untersuchungen der Forscher haben die mangelnden wirtschaftlichen Voraussetzungen für solche traditionellen Weidelandarten offen gelegt. Gleichzeitig geht daraus jedoch auch hervor, dass solche Voraussetzungen durch eine bessere Vermarktung geschaffen werden können.

Gegenwärtig streben die Forscher nach weiterer Unterstützung und Zusammenarbeit mit Partnern, die der Landwirtschaft wie auch dem Naturschutz beratend und mit brauchbaren Aussagen dienen können.

Media Contact

Jane Mills ctm

Weitere Informationen:

http://www.glos.ac.uk/schools/ccru/

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