Ein neues Fütterungssystem fördert die Artenvielfalt bei Rädertierchen

Die Aquakultur erlebt in Europa dank der reichhaltigen und fruchtbaren Küstengewässer einen starken Aufschwung. Rädertierchen – kleine, im Meer lebende vielzellige Organismen – werden oft als eine wichtige Futterquelle für Fischlarven gezüchtet. Es wurde nachgewiesen, dass Rädertierchenkulturen mit hoher Artenvielfalt die besseren Eigenschaften besitzen. Nun kommt es darauf an, diesen Zustand zu erzielen und zu erhalten.

Biotechniker der Universität Gent in Belgien, die auf Fragen der Aquakultur spezialisiert sind, beschäftigten sich mit Futter und Fütterungsmethoden für die Rädertierchen, außerdem erforschten sie die Auswirkungen von diesbezüglichen Veränderungen auf die Artenvielfalt. Dafür wurden eine algenbasierte und eine hefebasierte Futterart verwendet und in Intervallen an die Rädertierchen verfüttert. Die Versuche bestanden aus satzweisen und halbkontinuierlichen Zuchtschemata.

Die belgischen Wissenschaftler fanden heraus, dass die Wachstumsraten unverändert blieben, aber mit der gemischten Fütterung ein hohes Maß an Artenvielfalt erreicht wurde. Die gute Nachricht für Aquakultur-Züchter ist, dass die bestehenden Fütterungssysteme nicht grundlegend verändert werden müssen. Es ist allerdings erforderlich, dass die Züchter oder Betreiber über die angestammte Norm hinaus gehen und diesen neuen Ansatz bei der Fütterung einbeziehen.

Zur weiteren Verbreitung dieses Wissens fand ein Workshop statt, der vom privaten Sektor aus erstaunlich gut besucht wurde. Zudem befindet sich eine wichtige wissenschaftliche Publikation dazu in Vorbereitung. Die Biotechniker sind noch auf der Suche nach weiterer finanzieller Unterstützung, um zu untersuchen, wie gut sich dieses Verfahren vom Labor- auf den Industrimaßstab übertragen lässt.

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Kristof Dierckens ctm

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