Von Zellvorgängen und dynamischen Systemen: RUB-Forscher koordinieren zwei neue DFG-Schwerpunktprogramme

Sie erforschen die Bedeutung von RNA-Molekülen für Zellfunktionen sowie digital vernetzte, dynamische Systeme: Wissenschaftler der RUB aus Biologie und Elektrotechnik, die sich erfolgreich mit Vorschlägen für DFG-Schwerpunktprogramme beworben haben. 16 neue Schwerpunktprogramme fördert die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) bundesweit ab 2007, davon zwei, die an der RUB koordiniert werden: „Sensorische und regulatorische RNAs in Prokaryoten“ und „Regelungstheorie digital vernetzter dynamischer Systeme“. Das beschloss der Senat der DFG am 6. April 2006.

57 Mio. Euro für neue Projekte

Aus 47 eingereichten Konzepten hat die DFG 16 neue Schwerpunktprogramme ausgewählt. In der ersten Förderperiode finanziert sie diese mit insgesamt 57 Millionen Euro. Die Laufzeit der Schwerpunktprogramme beträgt in der Regel sechs Jahre. Die Programme dienen der bundesweiten und internationalen Vernetzung von Forschungsaktivitäten.

Auf der Spur der RNA-Moleküle

Um die strukturellen und funktionalen Merkmale von RNA-Molekülen (Ribonukleinsäure) geht es im Schwerpunktprogramm „Sensorische und regulatorische RNAs in Prokaryoten“, koordiniert von Prof. Dr. Franz Narberhaus (Biologie der Mikroorganismen, Fakultät für Biologie der RUB). In der Biologie ist man lange davon ausgegangen, dass im Wesentlichen Proteine zelluläre Funktionen regulieren. Dass auch RNA-Moleküle an der Kontrolle bedeutender Zellvorgänge beteiligt sind, ist erst seit kurzem bekannt und soll in diesem Projekt genauer erforscht werden.

Regelungstheorie für dynamische Systeme

Im Schwerpunktprogramm „Regelungstheorie digital vernetzter dynamischer Systeme“ arbeiten Elektrotechniker und Mathematiker Hand in Hand, das Projekt koordiniert Prof. Dr.-Ing. Jan Lunze (Lehrstuhl für Automatisierungstechnik und Prozessinformation, Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik der RUB). Ziel ist, theoretische Regelungstechnik mit mathematischer Kontrolltheorie zu verbinden, um digital vernetzte dynamische Systeme modellieren und analysieren zu können. Aus der fachübergreifenden Zusammenarbeit soll eine Regelungstheorie entstehen für solche Systeme, deren unterschiedliche Teilkomponenten mit den Reglern durch ein gemeinsames, teilweise drahtloses Kommunikationsnetz verbunden sind.

Media Contact

Dr. Josef König idw

Weitere Informationen:

http://www.ruhr-uni-bochum.de/

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Biowissenschaften Chemie

Der innovations-report bietet im Bereich der "Life Sciences" Berichte und Artikel über Anwendungen und wissenschaftliche Erkenntnisse der modernen Biologie, der Chemie und der Humanmedizin.

Unter anderem finden Sie Wissenswertes aus den Teilbereichen: Bakteriologie, Biochemie, Bionik, Bioinformatik, Biophysik, Biotechnologie, Genetik, Geobotanik, Humanbiologie, Meeresbiologie, Mikrobiologie, Molekularbiologie, Zellbiologie, Zoologie, Bioanorganische Chemie, Mikrochemie und Umweltchemie.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Experiment öffnet Tür für Millionen von Qubits auf einem Chip

Forschenden der Universität Basel und des NCCR SPIN ist es erstmals gelungen, eine kontrollierbare Wechselwirkung zwischen zwei Lochspin-Qubits in einem herkömmlichen Silizium-Transistor zu realisieren. Diese Entwicklung eröffnet die Möglichkeit, Millionen…

Stofftrennung trifft auf Energiewende

Trennkolonnen dienen der Separation von unterschiedlichsten Stoffgemischen in der chemischen Industrie. Die steigende Nutzung erneuerbarer Energiequellen bringt nun jedoch neue Anforderungen für einen flexibleren Betrieb mit sich. Im Projekt ColTray…

Kreuzfahrtschiff als Datensammler

Helmholtz-Innovationsplattform und HX Hurtigruten Expeditions erproben neue Wege in der Ozeanbeobachtung. Wissenschaftliche Forschung nicht nur von speziellen Forschungsschiffen aus zu betreiben, sondern auch von nicht-wissenschaftlichen Schiffen und marinen Infrastrukturen –…

Partner & Förderer