Ultraporcrete – ein neuer hochfester Schaumbeton

Das Ergebnis ihrer Forschung: „Ultraporcrete“, ein hochfester, chemisch aufgetriebener, an der Luft erhärtender Konstruktionsbeton mit hervorragenden Wärmedämmeigenschaften.

Beton ist ein zeitgemäßer Massenbaustoff, der weltweit auf nahezu allen Baustellen präsent ist und Dank seiner vielseitigen Einsatzmöglichkeiten eine hohe Akzeptanz bei Planern und Anwendern genießt. Aufgrund seiner hohen Dichte verfügt Normalbeton über unzureichende Wärme-dämmeigenschaften, was zur Folge hat, dass Wohngebäude aus dem Baustoff Beton zusätzlich wärmegedämmt werden müssen.

Die bis dato hergestellten leichten und gut wärmedämmenden Poren- oder Schaumbetone werden in aufwändigen und energieintensiven Prozessen unter hohem Druck und hoher Temperatur in Autoklaven gehärtet oder sind aufgrund ihrer geringen Festigkeiten in den technischen Anwendungsmöglichkeiten stark eingeschränkt.

„Ultraporcrete“ ist weltweit der erste Schaumbeton, dessen physikalisch-mechanische Eigenschaften einen Einsatz als Konstruktionsbaustoff für tragende Bauteile zulassen. Durch den hohen Luftporenanteil des Baustoffes besitzt dieser gleichzeitig auch wärmedämmende Eigenschaften. Ein weiterer Vorteil von „Ultraporcrete“ ist das geringe Eigengewicht von rund einem Drittel eines vergleichbaren Bauteils aus herkömmlichem Beton. Darüber hinaus können durch die zielgenaue Einstellung der Luftporenverteilung die Eigenschaften, wie zum Beispiel die Druckfestigkeit und Dichte, flexibel an die Anforderungen des zu bauenden Objekts angepasst werden.

„“Ultraporcrete“ eröffnet somit völlig neue Möglichkeiten im Betonbau,“ so Middendorf und Just, „so ist es zum Beispiel mit diesem Baustoff auch möglich, kostengünstig tragende Dachkonstruktionen zu fertigen, für die heute aus verschiedenen Gründen überwiegend noch Holz bevorzugt wird.“

Die TU Dortmund hat „Ultraporcrete“ zum Patent angemeldet und das Interesse der Industrie ist bereits groß. Gemeinsam mit der Patentverwertungsgesellschaft PROvendis GmbH erwarten die Dortmunder Wissenschaftler, dass ihr Baustoff zukünftig in zahlreichen innovativen Bauprojekten zur Anwendung kommen wird.

Weitere Informationen:
Technische Universität Dortmund
Fakultät Architektur und Bauingenieurwesen
Lehrstuhl Werkstoffe des Bauwesens
Prof. Dr. rer. nat. Bernhard Middendorf
Tel.: 0231/755-4840
E-Mail: bernhard.middendorf@tu-dortmund.de

Media Contact

Ole Lünnemann idw

Weitere Informationen:

http://www.tu-dortmund.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Architektur Bauwesen

Die zukunftsorientierte Gestaltung unseres Wohn- und Lebensraumes erhält eine immer größer werdende Bedeutung. Die weltweite Forschung in den Bereichen Architektur und Bauingenieurwesen leistet hierzu einen wichtigen Beitrag.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Nachhaltiges Bauen, innovative Baumaterialien, Bautenschutz, Geotechnik, Gebäudetechnik, Städtebau, Denkmalschutz, Bausoftware und Künstliche Intelligenz im Bauwesen.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Das Mikrobiom verändert sich dynamisch und begünstigt wichtige Funktionen für den Wirt

Ein interdisziplinäres Forschungsteam des Kieler SFB 1182 untersucht am Beispiel von Fadenwürmern, welche Prozesse die Zusammensetzung des Mikrobioms in Wirtslebewesen steuern. Alle vielzelligen Lebewesen – von den einfachsten tierischen und…

Wasser im Boden – genaue Daten für Landwirtschaft und Klimaforschung

Die PTB präsentiert auf der Woche der Umwelt, wie sich die Bodenfeuchte mithilfe von Neutronenstrahlung messen lässt. Die Bodenfeuchte hat nicht nur Auswirkungen auf die Landwirtschaft, sondern ist als Teil…

Bioreaktor- und Kryotechnologien für bessere Wirkstofftests mit humanen Zellkulturen

Medizinische Wirkstoffforschung… Viele Neuentwicklungen von medizinischen Wirkstoffen scheitern, weil trotz erfolgreicher Labortests mit Zellkulturen starke Nebenwirkungen bei Probanden auftreten. Dies kann passieren, wenn zum Beispiel die verwendeten Zellen aus tierischem…

Partner & Förderer