Modellvorhaben zum besseren Schutz bedrohter Nutztierrassen im akuten Seuchenfall gestartet

Maul- und Klauenseuche, Geflügel- oder Schweinepest – bricht eine dieser Seuchen aus, werden häufig nicht nur befallene, sondern aus Sicherheitsgründen auch von der Seuche nicht betroffene Tiere getötet. Bei seltenen Nutztierrassen kann dies zum Auslöschen einer wichtigen Teilpopulation oder gar der gesamten Rasse führen.

Ziel: Schutz der Tiere – Sensibilisierung und Erfahrungsaustausch

Um dieses Risiko zu reduzieren, hat die Gesellschaft alter und gefährdeter Haustierrassen e.V. (GEH) ein Modell- und Demonstrationsvorhaben gestartet. Darin sollen zunächst Grundlagen zur Gesunderhaltung, Hygiene und Prophylaxe erarbeitet werden, die in bedeutsamen und geeigneten Zuchteinrichtungen umgesetzt werden.

Dazu gehören zum Beispiel auch Quarantänebereiche, ausreichend Futtervorräte für den Notfall und seuchenhygienisch geschultes Personal. Gemeinsam mit Tierzüchtern, Veterinären und Behörden soll für diese Einrichtungen modellhaft ein Ausnahmestatus und damit ein Schutz vor Tötungen beantragt und bis zur Bewilligung begleitet werden. Zwingende Voraussetzung dafür ist die akut nachgewiesene Seuchenfreiheit des Bestandes.

Mit diesem Vorhaben sollen alle Beteiligten sensibilisiert und Erfahrungen gesammelt werden, die künftig sowohl ein stringentes Handeln ohne zusätzliches Infektionsrisiko als auch den Schutz seltener Rassen im Seuchenfall erlauben.

Ziel ist ein verbesserter Schutz dieser Tiere und damit eine Sicherung genetischer Eigenschaften weit über die Modelleinrichtungen hinaus. Das auf drei Jahre ausgelegte Modellvorhaben hat im Oktober 2014 begonnen und wird über den Projektträger Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (ptble) gefördert.

Weitere Informationen
http://www.ble.de , Bereich Forschungsförderung/Modell- und Demonstrationsvorhaben/Biologische Vielfalt (Stichwort: „Seuchenschutz“)

Weitere Informationen:

http://www.ble.de

Media Contact

Tassilo Frhr. v. Leoprechting Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE)

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Agrar- Forstwissenschaften

Weltweite, wissenschaftliche Einrichtungen forschen intensiv für eine zukunftsfähige Land- und Forstwirtschaft.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Themen: Bioenergie, Treibhausgasreduktion, Renaturierung und Landnutzungswandel, Tropenwälder, Klimaschäden, Waldsterben, Ernährungssicherung, neue Züchtungstechnologien und Anbausysteme, Bioökonomie, Wasserressourcen und Wasserwiederverwendung, Artenvielfalt, Pflanzenschutz, Herbizide und Pflanzenschädlinge, digitale Land- und Forstwirtschaft, Gentechnik, tiergerechte Haltungssysteme und ressourcenschonende Landwirtschaft.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Das Mikrobiom verändert sich dynamisch und begünstigt wichtige Funktionen für den Wirt

Ein interdisziplinäres Forschungsteam des Kieler SFB 1182 untersucht am Beispiel von Fadenwürmern, welche Prozesse die Zusammensetzung des Mikrobioms in Wirtslebewesen steuern. Alle vielzelligen Lebewesen – von den einfachsten tierischen und…

Wasser im Boden – genaue Daten für Landwirtschaft und Klimaforschung

Die PTB präsentiert auf der Woche der Umwelt, wie sich die Bodenfeuchte mithilfe von Neutronenstrahlung messen lässt. Die Bodenfeuchte hat nicht nur Auswirkungen auf die Landwirtschaft, sondern ist als Teil…

Bioreaktor- und Kryotechnologien für bessere Wirkstofftests mit humanen Zellkulturen

Medizinische Wirkstoffforschung… Viele Neuentwicklungen von medizinischen Wirkstoffen scheitern, weil trotz erfolgreicher Labortests mit Zellkulturen starke Nebenwirkungen bei Probanden auftreten. Dies kann passieren, wenn zum Beispiel die verwendeten Zellen aus tierischem…

Partner & Förderer