Pflanzenbau / Optimale Stickstoffdüngung für Winterraps
Mit Stickstoff kann bei Raps der Ertrag gesteigert werden. Bei Versuchen über sieben Jahre, die der Fachbereich Bodenkultur und Landwirtschaft der Sächsischen Landesanstalt für Landwirtschaft durchführte, lagen die Stickstoff-Optima auf Löss- und Verwitterungsböden bei 200 kg Stickstoff pro Hektar und auf Diluvial-Böden bei 180 kg Stickstoff pro Hektar.
Auf Grund der geringen Stickstoff-Abschöpfung waren optimale Erträge mit Stickstoff-Positivsalden von 56 bis 88 kg pro Hektar verbunden. Die Stickstoffmengen, die über die jeweiligen Stickstoff-Optima hinausgingen, ließen die Stickstoffreste nach der Ernte stark ansteigen.
Die Ergebnisse führten zu folgenden Schlussfolgerungen, wie Stickstoffverluste nach der Rapsernte vermindert werden können:
-
Erstens ist eine bedarfsgerechte Stickstoff-Düngung unter Beachtung des Ertragsniveaus von Vorteil,
-
zweitens sollte die Bodenbearbeitungsintensität nach der Ernte reduziert sein und
-
drittens bewirkt eine zeitige Winterweizensaat eine stärkere Stickstoff-Konservierung.
Raps weist bei der Stickstoff-Verwertung einige Besonderheiten auf, die bei der Düngung zu beachten sind.
-
Nach der Aussaat bis zur Vegetationsruhe bindet Raps etwa 50 bis 80 kg Stickstoff pro Hektar in Biomasse und schützt damit Stickstoff vor eventueller Auswaschung.
-
Sein hoher und zeitiger Stickstoffbedarf wird oft durch Stickstoff-Gaben bereits auf gefrorenen Boden gedeckt.
-
Daher können bei derart frühen Düngungsterminen Stickstoff-Verluste durch Wasserabfluss, Auswaschung auf leichten Boden und Denitrifikation entstehen.
-
Typisch für Raps ist seine außerordentlich starke Stickstoffaufnahme vom Frühjahr bis zur Blüte.
-
In den geernteten Körnern steckt rund die Hälfte des in der Pflanze gebundenen Stickstoffs.
-
In den Ernterückständen auf dem Feld verbleiben erhebliche Mengen des Stickstoffs und werden im Sommer und Herbst zu auswaschungsgefährdetem Stickstoff mineralisiert.
-
Die klassische Nachfrucht Winterweizen kann bei Aussaatterminen Anfang Oktober einen Teil des Stickstoffs wieder binden.
Media Contact
Weitere Informationen:
http://www.aid.deAlle Nachrichten aus der Kategorie: Agrar- Forstwissenschaften
Weltweite, wissenschaftliche Einrichtungen forschen intensiv für eine zukunftsfähige Land- und Forstwirtschaft.
Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Themen: Bioenergie, Treibhausgasreduktion, Renaturierung und Landnutzungswandel, Tropenwälder, Klimaschäden, Waldsterben, Ernährungssicherung, neue Züchtungstechnologien und Anbausysteme, Bioökonomie, Wasserressourcen und Wasserwiederverwendung, Artenvielfalt, Pflanzenschutz, Herbizide und Pflanzenschädlinge, digitale Land- und Forstwirtschaft, Gentechnik, tiergerechte Haltungssysteme und ressourcenschonende Landwirtschaft.
Neueste Beiträge
Evolutionäre Ursprünge des Appetits
Kieler Forschungsteam zeigt am Beispiel des Süßwasserpolypen Hydra, wie schon Lebewesen mit sehr einfachen Nervensystemen die komplexe Koordination des Sättigungsgefühls und damit zusammenhängende Verhaltensweisen regulieren. Im Laufe der Evolution haben…
Österreichischer Minisatellit OPS-SAT verglüht nach erfolgreicher Mission
Viereinhalb Jahre lang fungierte der an der TU Graz gebaute Nanosatellit als fliegendes Labor im All, um missionskritische Software, Betriebskonzepte und neue Technologien zu erproben. Am 18. Dezember 2019 war…
Ein Pilz verwandelt Zellulose direkt in neuartige Plattformchemikalie
Ein neues Verfahren zur Massenproduktion von erythro- Isozitronensäure aus Abfällen könnte die Substanz zukünftig für die Industrie interessant machen. Der Pilz Talaromyces verruculosus kann die vom Markt bisher wenig beachtete…