Neue Erkenntnisse über den Maiswurzelbohrer

Der Maiswurzelbohrer Diabrotica virgifera virgifera (Le Conte) frisst die Teile der Maispflanze, die oberhalb der Erde sind, während die Larven sich von den Wurzeln von Mais und anderen dem Mais verwandten Pflanzen aus der Familie der Süßgräser (Poaceae) ernähren. Die adulten Käfer sind sehr anpassungsfähig bei ihrer Nahrungsauswahl. Die meisten Unkräuter werden von dem Schädling als alternative Pollenquelle genutzt. Ob Maisgewebe oder Pollen von anderen Unkräutern genutzt wurde, hängt von der Vielfalt der Unkräuter sowie von der Geschlecht der Käfer ab.

Im Rahmen einer Doktorarbeit an der Georg-August-Universität in Göttingen wurde auch ermittelt, wie effizient die Larven die pflanzliche Biomasse in eigene Biomasse umsetzen. Getestet wurden mehrere Maissorten aus unterschiedlichen europäischen Ländern sowie alternative Wirtspflanzen. Die Versuche ergaben, dass es große Unterschiede bei den verschiedenen Maissorten gibt. Die Larven verwerteten auch andere Grasarten gut, die als Unkraut in Maisfeldern auftreten und sogar einige einkeimblättrige Getreidesorten (z.B. Winterweizen). Die Wurzeln von zweikeimblättrigen Unkräutern, wie zum Beispiel Amaranthus sp., fraßen die Larven nicht.

Weitere Untersuchungen deckten einen Zusammenhang zwischen dem Stickstoffgehalt, dem Verhältnis von Kohlenstoff zu Stickstoff und der Phytosterol-Zusammensetzung im Gewebe auf. Der Käfer wurde 1992 erstmals in Serbien entdeckt und kommt mittlerweile in 15 europäischen Ländern vor. Es wird erwartet, dass sich der Schädling weiter verbreitet.

Media Contact

Dr. Marion Morgner aid-Informationsdienst

Weitere Informationen:

http://www.aid.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Agrar- Forstwissenschaften

Weltweite, wissenschaftliche Einrichtungen forschen intensiv für eine zukunftsfähige Land- und Forstwirtschaft.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Themen: Bioenergie, Treibhausgasreduktion, Renaturierung und Landnutzungswandel, Tropenwälder, Klimaschäden, Waldsterben, Ernährungssicherung, neue Züchtungstechnologien und Anbausysteme, Bioökonomie, Wasserressourcen und Wasserwiederverwendung, Artenvielfalt, Pflanzenschutz, Herbizide und Pflanzenschädlinge, digitale Land- und Forstwirtschaft, Gentechnik, tiergerechte Haltungssysteme und ressourcenschonende Landwirtschaft.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Das Mikrobiom verändert sich dynamisch und begünstigt wichtige Funktionen für den Wirt

Ein interdisziplinäres Forschungsteam des Kieler SFB 1182 untersucht am Beispiel von Fadenwürmern, welche Prozesse die Zusammensetzung des Mikrobioms in Wirtslebewesen steuern. Alle vielzelligen Lebewesen – von den einfachsten tierischen und…

Wasser im Boden – genaue Daten für Landwirtschaft und Klimaforschung

Die PTB präsentiert auf der Woche der Umwelt, wie sich die Bodenfeuchte mithilfe von Neutronenstrahlung messen lässt. Die Bodenfeuchte hat nicht nur Auswirkungen auf die Landwirtschaft, sondern ist als Teil…

Bioreaktor- und Kryotechnologien für bessere Wirkstofftests mit humanen Zellkulturen

Medizinische Wirkstoffforschung… Viele Neuentwicklungen von medizinischen Wirkstoffen scheitern, weil trotz erfolgreicher Labortests mit Zellkulturen starke Nebenwirkungen bei Probanden auftreten. Dies kann passieren, wenn zum Beispiel die verwendeten Zellen aus tierischem…

Partner & Förderer