Methanolantrieb – Spielerei oder echte Alternative?

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Hohe Reichweiten, kurze Tankzeiten, eine einfache Infrastruktur und das mit einem sicheren, ungefährlichen Energiekonzept: Das verspricht die Roland Gumpert Nathalie „First Edition“, der Supersportwagen der neuen Generation – angetrieben durch eine Methanol-Brennstoffzelle. Die GUMPERT Nathalie ist damit das erste reine Elektroauto, welches unabhängig von Ladesäulen ist, weil sie über ihren eigenen Krafttank verfügt.

Die Nathalie Fuel Cell erzeugt 5 kW Dauerleistung und lädt die Batterie. Getankt wird Methanol als Energieträger, welches umweltneutral synthetisiert wird. Roland Gumpert, CEO, Ingenieur und Chefentwickler sieht in dem Methanol-Antrieb eine umweltfreundliche, ressourcensparende Lösung für den gesamten Nahverkehr. Kann das wirklich unsere Zukunft sein oder ist es eine nicht umsetzbare Spielerei? 

Methanol als vielversprechende Alternative 

Dass Benziner nicht mehr unsere Zukunft sind, ist bekannt. Seit ein paar Jahren ist die Elektrifizierung im vollen Gange, denn Elektroautos bieten z.B. für Stadtautos oder den Lieferverkehr eine teilweise unschlagbare Alternative. Doch ob sie auch das Optimum für jeden sind, ist fraglich. Denn lange Ladezeiten, kurze Reichweiten und leere Batterien oder eine schlechte Infrastruktur stellen die Anwendung der E-Autos vor ein Problem. Die Lösung könnte tatsächlich im Methanol-Antrieb liegen.

Methanol besteht aus veredeltem Wasserstoff. Es stellt mittels elektrochemischer Reaktionen Energie bereit und ermöglicht somit ein elektrisches Fahren ohne Ladesäule. Ein besonders großer Vorteil in Regionen ohne Schnellladesäulen. Ähnlich wie Wasserstoff benötigt Methanol zwar viel Energie zum Herstellen, ist aber trotzdem ökologisch und ökonomisch, wenn nur überschüssige regenerative Energie verwendet wird. Denn für die Elektrolyse aus Wasser wird nicht speicherbarer Abfallstrom verwendet. Der gewonnene grüne Wasserstoff wird mit CO2 gemischt, woraus Methanol entsteht.

Skandinavien zeigt bereits, wie es geht, indem sie das CO2 aus dem Holz nicht ins „Freie“ lassen, sondern mit dem aus dem Wind-Nachtstrom hergestellten Wasserstoff zu Methanol verarbeiten. Generell ist die weltweite Methanol-Herstellung im Umbruch, dort, wo es Abfall-Strom, z.B. Solarstrom im Süden oder Nachtwindstrom im Norden gibt, können Wasserstoff-Produktionsanlagen entstehen. Auch in Deutschland wird die Wasserstofftechnologie von der Bundesregierung mit neun Milliarden Euro gefördert.

Der Supersportwagen „Nathalie“ mit beeindruckender Effizienz und Reichweite

Trotzdem fällt die allgemeine Unterstützung der Wirtschaft und Politik gering aus.

Die Gumpert Automobile GmbH, eine kleine Firma mit 23 Spezialisten, hat es mit verhältnismäßig wenig Budget geschafft, den Methanol-angetriebenen Supersportwagen „Nathalie“ zu entwickeln. Mit ihr hat die Gumpert Automobile GmbH eine umweltfreundliche, aber effiziente Alternative geschaffen, die auch mit einem Blick in die Zukunft vielversprechend klingt. Denn Nathalie sticht ihre E-Konkurrenten in einigen Punkten aus, vor allem in Hinblick auf Wirkungsgrad und Zeit des Auftankens. Sie verfügt über eine Methanol-Power-Cell mit einem 65l Tank und einer Pufferbatterie mit 190kWh. In drei bis fünf Minuten ist der Wagen betankt und es steht genug Energie für die weitere Fahrt bereit.

So ermöglicht es eine elektrische Reichweite von 800km, unabhängig von elektrischen Ladesäulen oder speziellen Wasserstofftankstellen. Und wenn der Methanol-Tank leer ist, kann man ihn mit 5 Liter großen Reservekanistern auffüllen. Außerdem ist es möglich, Nathalie an der Zapfsäule zu laden und gleichzeitig ihren Methanol-Tank zu füllen. Ihre Leistungsfähigkeit beweist sie mit einer Beschleunigung von 0 auf 100 in 2,5 Sekunden und zwei synchronisierten 2-Gang-Getrieben, die eine Höchstgeschwindigkeit von 300 km/h ermöglichen.

Die Zukunft des Automobilbaus?

Es ist also nicht unbegründet, dass Nathalie für Begeisterung sorgt. Auf der Erfurter Automesse 2023 war der Supersport-Coupé unumstrittener Star. Denn Nathalie zeigt, wie unsere Zukunft aussehen könnte. Robert Gumpert, CEO, Ingenieur und Chefentwickler, bezeichnet sie als erstes „Marketingtool“ und sieht in Zukunft zum Beispiel einen emissionsfreien Nahverkehr mit Wasserstoffbussen. Auch Nutz-und Dienstfahrzeuge oder sogar Flugzeuge und Schiffe könnten durch Methanol angetrieben werden. Jedoch spricht er die Notwendigkeit der Elektrifizierung nicht ab, diese sei nicht aufzuhalten und in einigen Punkten unschlagbar.

Doch er ist nicht der Einzige, der an mit Methanol angetriebenen Fahrzeugen glaubt: Blue World Technologies, der Partner der Gumpert Automobile GmbH, könnte eine Massenproduktion ermöglichen. Trotzdem wird Unterstützung von mehr leistungsfähigen Partnern benötigt, um dieses Ziel langfristig und umfassend zu realisieren.

Die Buchbinder-Experten beobachten die Entwicklung genau, um sich bestmöglich auf die Zukunft einzustellen.

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