Den Nutzerbedürfnissen auf der Spur – Fraunhofer IDMT entwickelt neues Erhebungsinstrument

Inwieweit Nutzer sich vorstellen können, Ihre Geräte zu Hause per Smartphone anzusteuern wird gerade mit CoAL evaluiert. Fraunhofer IDMT

CoALa ist ein neues empirisches Messinstrument, das im Rahmen des vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderten Projekts »Universal Home Control Interface UHCI« entstanden ist. Ziel des Projekts ist es, intuitiv bedienbare und multimodale Interaktionstechnologien für das Zuhause von morgen zu entwickeln.

Ein maßgeblicher Schwerpunkt im Projekt ist das nutzerzentrierte Design von neuen Anwendungsszenarien im Smart Home. Dabei spielt die Akzeptanz verschiedener Eingabe- und Bedienungsmöglichkeiten für Smart Home-Anwendungen eine maßgebliche Rolle. Hierbei geht es beispielsweise darum, ob Menschen sich vorstellen können, Geräte im Haushalt durch Spracheingabe, Gestik oder Mobile-Apps zu bedienen.

Repräsentative Erhebung von Meinungen, Erwartungen und Skepsis

Das vom Fraunhofer IDMT entwickelte Messinstrument CoALa basiert auf der anerkannten psychologischen Repertory Grid Methode, die um standardisierte Befragungsmethoden erweitert wurde. Das Repertory Grid Verfahren eignet sich besonders gut, um unbewusstes Wissen und Bedürfnisse zu erheben und kommunizierbar zu machen.

CoALa erfasst nicht nur die Nutzer-Bewertung selbst, sondern zeigt auch die Gründe auf, die zu einer Bewertung geführt haben. So können auch Erwartungen und Skepsis gegenüber den Anwenderszenarien gut abgebildet werden.

»Mit CoALa können wir jetzt zuverlässige und repräsentative Erhebungen durchführen. Dafür reichen auch kleine Gruppen von etwa zehn Personen aus. Das macht das Tool besonders für Meinungsforschungsinstitute, Designer von Produktneuheiten und Unternehmen im Bereich F&E interessant.

Mit wenig Aufwand können Aussagen und Trends bezüglich der Akzeptanz neuer Produkte und Technologien erhalten werden«, erklärt Dr. Martina Lucht, die am Institut für die Entwicklung des neuen Messinstruments verantwortlich ist.

Das nächste Ziel der CoALa-Entwicklung ist, qualitativ erhobene Aussagen (z. B. durch Interviews) in belastbare quantitative Fragebögen zu überführen. Dabei hilft das Programm auf intelligente Weise, teilautomatisiert hochvalide und aussagekräftige Skalen für standardisierte Fragebögen abzuleiten. Das spart sehr viel Zeit bei der Ausarbeitung von Fragen zur Erhebung und bringt konkrete Prozentangaben über die Akzeptanzwerte in bestimmten Zielgruppen.

Media Contact

Julia Hallebach Fraunhofer-Institut für Digitale Medientechnologie IDMT

Weitere Informationen:

http://www.idmt.fraunhofer.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: CeBIT 2015

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Robotisch assistiertes Laserverfahren soll OP-Risiken minimieren

Eine Spinalkanalstenose – eine knöcherne Verengung des Wirbelkanals – kann für Betroffene zur Qual werden. Drückt sie auf das Rückenmark, drohen ihnen chronische Schmerzen und Lähmungserscheinungen. Häufig hilft dann nur…

Verbesserte Materialien für die Verbindungen von Mikrochips

Leistungsfähiger, stromsparender, komplexer – Hersteller von modernen Microchips sehen sich stetig neuen Herausforderungen gegenüber, auch in Bezug auf die dort notwendigen elektrischen Verbindungen. Das Fraunhofer IPMS und BASF widmen sich…

Inspiriert von der Natur: Biophysiker aus dem Projekt InCamS@BI entwickelt neuartige Mikroplastikfilter im Labor

Heutzutage ist es überall zu finden: Mikroplastik. Es wird insbesondere durch die Luft und durchs Wasser in die entlegensten Winkel der Erde transportiert. Eine der großen Fragen lautet: Wie können…