Mikrowellen-Reaktoren und Ökobilanzen
Universität Jena beteiligt sich an der "Achema 2000"
Jena (18.05.00) Mikrowellen können mehr als Speisen erwärmen. Sie eignen sich auch als Energiequelle für chemische Reaktionen und Prozesse. Dies führen Chemiker der Friedrich-Schiller-Universität Jena vom 22.-27. Mai auf der "Achema 2000" in Frankfurt/Main vor. Auf der "Ausstellungstagung" für Chemische Technik, Umweltschutz und Biotechnologie präsentiert die Jenaer Universität außerdem plasmachemisch erzeugte Metalloxid-Oberflächen sowie Ökobilanzen. Die Exponate sind auf dem Gemeinschaftsstand "Forschungsland Thüringen", den die Jenaer Universität im Auftrag des Thüringer Wissenschaftsministeriums koordiniert, in Halle 1.2 (Stand A30-B30) zu finden. Dort sind auch die TU Ilmenau, das Institut für Physikalische Hochtechnologie e. V. Jena sowie das Institut für Bioprozess- und Analysenmesstechnik e. V. Heiligenstadt vertreten.
Mikrowellen sind als Energiequelle sehr gut geeignet, haben die Technischen Chemiker der Jenaer Universität ermittelt. Gemeinsam mit der Industrie wurde ein Baukastensystem entwickelt, durch das Mikrowellensysteme vom Labormaßstab über Pilotanlagen bis zu kleintechnischen Produktionseinheiten zusammengestellt werden können. Auf Grund dieser Flexibilität und der Einsatzmöglichkeiten in einem breiten Parameterraum kann das Verfahren der Hochfrequenzanregung bei zahlreichen chemischen Reaktionen und Prozessen angewendet werden. Es ist nicht auf die Synthesechemie beschränkt, sondern kann auch auf dem Gebiet der Verwertung von nachwachsenden Rohstoffen, der Extraktion von Naturstoffen sowie der Umweltschutztechnologie erfolgversprechend eingesetzt werden.
Mit Hilfe einer speziellen Oxidationsmethode gelingt es den Jenaer Chemikern variable Oxidkeramikschichten auf Leichtmetalloberflächen aufzutragen. Die direkte Schichtbildung auf dem Konstruktionswerkstoff und die Beschichtung von komplizierten Bauteilen eröffnet ein weites Anwendungsspektrum, sind die Forscher überzeugt – es reicht von der Weltraumtechnologie über den optischen Apparatebau bis hin zur Mikroreaktortechnik und Katalyse.
Ein Schwerpunkt des Instituts für Technische Chemie und Umweltchemie der Uni Jena liegt bei Ökobilanzen. Mit ihrer Hilfe lassen sich die Umweltauswirkungen eines Produkts über seinen gesamten Lebensweg ermitteln. Mit solchen Daten können unter anderem ökonomische und ökologische Schwachstellen in Herstellungsprozessen aufgedeckt oder Bewertungen von Produkten, Verfahren und Dienstleistungen ermöglicht werden. Auf der Frankfurter Messe präsentiert die Projektgruppe "Ökobilanzen" unter anderem die ökologische Bewertung eines neuen Verfahrens zur Verformung von Cellulose, das in der Textilfaserherstellung eingesetzt wird, und einen Vergleich der ökologischen Bilanzen von ausgewählten Lackstoffen.
Friedrich-Schiller-Universität
Referat Öffentlichkeitsarbeit
Axel Burchardt M. A.
Fürstengraben 1
07743 Jena
Tel.: 03641/931041
Fax: 03641/931042
E-Mail: hab@sokrates.verwaltung.uni-jena.de
Media Contact
Alle Nachrichten aus der Kategorie: Messenachrichten
Neueste Beiträge

Satellitentechnologie – nachhaltiger Wasser-Einsatz in der Landwirtschaft
Wasser wird zunehmend knapper. Eine neuartige Satellitentechnologie, die in Form eines Prototyps mit dem Namen »LisR« bereits auf der Internationalen Raumstation ISS erprobt wurde, ermöglicht es künftig, Pflanzen bedarfsgerecht zu…

Dauertest für E-Fuel-Produktion
Großversuchsanlage an der TU Freiberg liefert 15.000 Liter synthetischen Kraftstoff. Insgesamt 380.000 Liter grünes Benzin (E-Fuel) plant ein Konsortium aus Forschung und Industrie, darunter auch Teams der TU Bergakademie Freiberg…

Unterwasserschall stört Meeresorganismen bei der Nahrungsaufnahme
Studie von Forscherinnen des FTZ Büsum zeigt Zusammenhang zwischen Lärm und verändertem Fraßverhalten von Ruderfußkrebsen. Viele Meeresbewohner wie etwa Fische, Meeressäuger oder auch Krebstiere produzieren und nutzen Schall für ihre…