Internationale Auszeichnung für Influenzaforscherin vom Heinrich-Pette-Institut

„Ich freue mich besonders über diesen Preis, weil damit meine gesamte bisherige Forschung über Grippeviren von europäisch anerkannten Influenzaforschern berücksichtigt und honoriert wird“, betont Gülsah Gabriel vom Heinrich-Pette-Institut (http://www.hpi-hamburg.de).

Die junge Virologin leitet am Heinrich-Pette-Institut (HPI) in Hamburg seit Mai 2009 eine Nachwuchsgruppe zur „Influenza Pathogenese“. Hier hat sie ideale Bedingungen und eine hervorragende Ausstattung vorgefunden, um ihre Studien kreativ und selbsständig weiterführen zu können, die sie auf ihren bisherigen Stationen am Institut für Virologie in Marburg und an der Universität Oxford begonnen hatte. Erst vor kurzem erhielt Gülsah Gabriel ein begehrtes Emmy-Noether Stipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft, mit dem ihre Stelle sowie die Arbeit zweier Doktoranden und einer Technischen Assistentin in den nächsten fünf Jahren gefördert werden. Heinrich Hohenberg, der wissenschaftliche Direktor des HPI ist vom Konzept des Instituts überzeugt, jungen exzellenten Nachwuchswissenschaftlern eine gute Infrastruktur und Räumlichkeiten für eigene Forschungsgruppen zu bieten: „Wir sind sehr stolz darauf, dass wir diese hervorragende junge Influenza-Forscherin von Oxford an das Heinrich-Pette-Instiut nach Hamburg holen konnten. Sie ergänzt das virologische Forschungsspektrum am HPI perfekt.“

Gülsah Gabriel untersucht Faktoren, die dafür verantwortlich sind, dass Grippeviren von Vögeln auf Säugetiere und Menschen überspringen können und sich dort sehr aggressiv und hochpathogen vermehren. Sie entdeckte, dass dafür ein Influenzavirus-Protein, die virale Polymerase, verantwortlich ist. Bestimmte genetische Veränderungen im Gen dieser Polymerase gehen mit einer deutlich erhöhten Virusvermehrung der Influenza-Stämme einher. Zuletzt konnte Gülsah Gabriel dies gemeinsam mit Marburger Kollegen um Hans-Dieter Klenk in der Septemberausgabe des American Journal of Pathology publizieren. Im Mausmodell beschrieben sie, dass Influenzaviren, die sich an den neuen Wirt angepasst haben und diese Mutationen im Gen der viralen Polymerase aufweisen, Störungen des Immunsystems, schwere Lungenentzündungen und Infektionen des Gehirns verursachen und schlussendlich tödlich sind.

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Dr. Angela Homfeld idw

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