IfL erhält eine Million Euro für Forschungen im Bereich der Geovisualisierung
Rund 820.000 Euro warb die IfL-Wissenschaftlerin Dr. Jana Moser in der Förderlinie „Frauen in wissenschaftlichen Leitungspositionen“ des Leibniz-Wettbewerbs ein. Unter ihrer Leitung wird ein interdisziplinäres Team in den nächsten drei Jahren analysieren, wie sich Herstellung und Rezeption kartographischer Darstellungen durch das Internet verändern.
Mit frei zugänglicher Software können Nutzer digitale Karten nicht mehr nur recherchieren, sondern auch bearbeiten und mit geringem Aufwand sogar selbst erstellen. Solche von kartographischen Laien gestaltete Darstellungen spielen eine bedeutende Rolle in der täglichen Kommunikation und beeinflussen zunehmend die Wahrnehmung von räumlichen Phänomenen und Veränderungen.
Um möglichst viele Informationen über die Gestaltung und Wirkung dieser Karten zu erhalten, beziehen die Forscher Erkenntnisse aus der Kognitionsforschung in ihre Analyse ein. Dazu arbeiten die Leipziger Wissenschaftler mit Experten vom Leibniz-Institut für Wissensmedien (IWM) in Tübingen zusammen.
An einem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) mit gut 600.000 Euro finanzierten Gemeinschaftsprojekt zur Weiterentwicklung einer virtuellen Forschungsumgebung für die historische Klimatologie ist das IfL mit rund 190.000 Euro beteiligt. Ziel ist es, wertvolle Datenbestände zur Klimageschichte Mitteleuropas dauerhaft zu sichern und Wissenschaftlern ein Werkzeug an die Hand zu geben, mit dem sie zeitlich und räumlich verstreute Einzeldaten in die Rekonstruktion historischer Wetter- und Klimaphänomene einbeziehen können.
Ein Expertenteam wird dazu in den kommenden zwei Jahren die in einem Vorgängerprojekt entwickelte Forschungsumgebung tambora.org optimieren. Unter anderem wollen die Wissenschaftler die Datenintegration verbessern und eine nutzergerechte Oberfläche gestalten. Mit dem in der Endversion online verfügbaren System lassen sich per Mausklick Übersicht- und Detailkarten zu Wetterphänomenen der Vergangenheit erzeugen und räumlich verortete Daten im Original abrufen, z. B. Scans von schriftlichen Wetteraufzeichnungen.
Das in der Enversion online verfügbare System verspricht nach Auffassung der DFG-Gutachter einen „signifikanten Mehrwert für die Klimaforschung“. Projektpartner sind das Institut für Physische Geographie und die Bibliothek der Universität Freiburg sowie die Hochschule Esslingen.
Weitere Informationen
Dr. Jana Moser
Tel.: 0341 600 55-133
J_Moser@ifl-leipzig.de
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