Carbonbeton-Konsortium erneut erfolgreich

Da Carbon im Gegensatz zu Stahl nicht korrodieren kann, wird viel weniger Beton benötigt, um einen langlebigen, stabilen Werkstoff zu erhalten. Foto: Ulrich van Stipriaan

Das interdisziplinäre Innovationsnetzwerk „C³ – Carbon Concrete Composite“ hat binnen einer Woche bereits zum zweiten Mal einen nationalen Wissenschaftspreis erhalten.

Unter der Marke C³ erforschen 130 Projektpartner den zukunftsfähigen Baustoff Carbonbeton und treiben dessen Praxiseinführung voran.

Für dieses Engagement wurde das Konsortium, an dem die Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) als Forschungspartner maßgeblich beteiligt ist, am Freitag (4. Dezember) in Berlin mit dem Deutschen Rohstoffeffizienzpreis 2015 ausgezeichnet. Der Preis wird von der Deutschen Rohstoffagentur (DERA) zusammen mit dem Bundeswirtschaftsministerium jährlich verliehen.

Das C³-Konsortium wird von der Technischen Universität Dresden koordiniert und vom Bundesforschungsministerium gefördert. Ausgezeichnet wurde C³ für den effizienten Einsatz von Rohstoffen bei der Verwendung von Carbonbeton. Insbesondere würdigte die DERA, dass für die Herstellung von Carbonbeton bedeutend weniger Sand eingesetzt werden muss als in herkömmlichen Baustoffen.

Durch die Verwendung des nichtkorrodierenden Materials Carbon kann die Bauteildicke und damit die Betonmenge beim Bau erheblich reduziert werden. Dies wirkt sich in erheblichem Maße günstig auf Ressourcen- und Energieverbrauch sowie die CO2-Bilanz aus.

Carbonbeton kann – und soll – deswegen eine neue Art des Bauens begründen und den bislang wichtigsten Baustoff Stahlbeton sukzessive ersetzen. Angesichts der verbauten Mengen an Stahlbeton (Deutschland: 100 Millionen Tonnen jährlich) ist das Potenzial in Sachen Umweltschutz gewaltig.

„Stahlbeton ist der Verbundwerkstoff unserer Zeit, aber die großen Mengen an Sand, Kies und vor allem Zement verursachen erhebliche Umweltwirkungen. Die Verwendung von alternativen Bewehrungsmaterialien wie Carbon führt zu einer reduzierten Betondeckung und damit zu schlankeren Bauteilen. Dadurch lassen sich die Anteile der eingesetzten Rohstoffe stark verringern“, so Prof. Klaus Holschemacher, Direktor des Instituts für Betonbau an der HTWK Leipzig.

Erst vor einer Woche war „C³ – Carbon Concrete Composite“ von Bundesforschungsministerin Johanna Wanka mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis Forschung ausgezeichnet worden. Hierbei lag der Fokus nicht auf dem Rohstoffeinsatz, sondern auf der günstigen Langzeitperspektive für den Sektor Bauen durch den Einsatz von Carbonbeton. C³ konnte in beiden Feldern die Jury überzeugen. In spätestens zehn Jahren will das Konsortium den Baustoff zur Marktreife gebracht haben.

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Rebecca Schweier idw - Informationsdienst Wissenschaft

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