Max-Planck-Forschungspreis für Aufklärung von Sprachmustern

Zwölf Preisträger werden für wissenschaftliche Spitzenleistungen ausgezeichnet

Die Max-Planck-Gesellschaft und die Alexander von Humboldt-Stiftung verleihen am 11. Dezember den Max-Planck-Forschungspreis in Berlin. Die Auszeichnung an zwölf Preisträger in sechs verschiedenen Disziplinen ist mit jeweils 125.000 Euro dotiert. Die Forschungsgebiete reichen von biomolekularen Computersimulationen über die Erforschung der Eigenschaften von Materie unter extremen Bedingungen bis hin zur Aufklärung der Muster, nach denen Sprachen aufgebaut sind.

Mit dem Max-Planck-Forschungspreis für Geistes- und Sozialwissenschaften werden in diesem Jahr zwei Wissenschaftler ausgezeichnet: Ekkehard König von der Freien Universität Berlin für seine Arbeiten über Grenzen der Variationen und Muster, nach denen Sprachen aufgebaut sind. Frank Rösler von der Philipps-Universität Marburg für die Untersuchung von Prozessen des Langzeit- und des Arbeitsgedächtnisses in Bereichen der Hirnrinde, die für bestimmte Ereignisse zuständig sind.

Den Max-Planck-Forschungspreis für Biowissenschaften und Medizin erhalten in diesem Jahr drei Wissenschaftler: Pamela Jane Bjorkman vom California Institute of Technology erhält die Auszeichnung für die Erkenntnis, dass MHC (Major Histocompatibility Complex )-Moleküle nicht nur fremde, sondern auch körpereigene Peptide präsentieren. Damit wurde unter anderem klar, wo die Ursachen für Autoimmunkrankheiten liegen können. Klaus Josef Palme von der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg erhält den Preis für die molekulare Aufdeckung der Schlüsselrolle des Auxins für die Entwicklung von Pflanzen als Basis für die Erforschung jener Prozesse, die Grundlage für ihre Gestaltbildung sind. Nikolaus Pfanner von der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg erhält die Auszeichnung für grundlegende Erkenntnisse zur Funktionsweise von Zellen.

Der Max-Planck-Forschungspreis für Chemie und Pharmazie geht an zwei Wissenschaftler: Wilfred Frederik van Gunsteren von der Eidgenössischen Technische Hochschule Zürich erhält den Preis für neue Methoden biomolekularer Simulationen im Computer. Damit können nun Prozesse vorhergesagt werden, die derzeit noch nicht im Experiment untersucht werden können. Franz Hofmann von der Technischen Universität München erhält den Preis für die Beobachtung, dass eine bestimmte Untereinheit eines Kalziumkanals durch mehrere Gene kodiert wird. Dadurch werden neue Einsichten für die Erforschung von Arteriosklerose und zentralen Sehdefekten sowie Therapiemöglichkeiten bei Bluthochdruck, Herzschwäche und Gedächtnisstörungen möglich.

Der Max-Planck-Forschungspreis für Ingenieurwissenschaften geht an Hans-Jürgen Herrmann von der Universität Stuttgart. Den Forschungspreis für Physik teilen sich vier Wissenschaftler: Helmut Eschrig vom Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung Dresden für neue Wege der Vorhersage von Strukturen oder noch unbekannter Strukturparameter und Vladimir E. Fortov von der Russian Academy of Sciences für Methoden, die physikalische und chemische Eigenschaften von fester und flüssiger Materie sowie Gasen und Plasmen zu untersuchen. Weiters werden Mark G. Raizen von der University of Texas für die Kontrolle von natürlichen biologischen Prozessen mit schwachen Lichtkräften und die präzise Lenkung des Wachstums von Neuronen in eine Richtung und Wolfgang Peter Schleich von der Universität Ulm für die Eröffnung einer neuen Perspektive zum Verständnis der Quantennatur des Lichts ausgezeichnet.

Ausführliche Infos zu den Preisträgern unter: http://www.mpg.de/preise/fp2002

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Sandra Standhartinger pressetext.deutschland

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