RUB-Tagung Grenzen des Wohlfahrtsstaats: Migration und Geschlecht
Wie wirken sich Geschlecht und Migration in Bildung und Beruf aus? Haben sich neue Chancen für Migrantinnen und Migranten im Wohlfahrtstaat eröffnet und auf welche Barrieren stoßen sie? Wie sieht das im Vergleich zwischen der Bundesrepublik und Schweden aus, wo der Staat viel in eine gleichheitliche Bildungs- und Arbeitsmarktpolitik investiert?
Diese Fragen diskutieren internationale Forscherinnen und Forscher am 26. Juni 2009 bei der Tagung ?Die Grenzen des Wohlfahrtsstaats: Migration und Geschlecht? (ab 9.30 Uhr, Veranstaltungszentrum, Mensagebäude) in der Ruhr-Universität Bochum. Die Medien sind herzlich willkommen.
Unterschiede nach Klasse, Herkunft und Geschlecht haben sich erhalten
Die Chancen in der Bildung und auf dem Arbeitsmarkt sind grundlegend für die individuelle Teilhabe in modernen Wohlfahrtsstaaten. Doch gibt es weiterhin Ungleichheiten nach Klasse, Ethnizität und Geschlecht. An die Stelle des katholischen Arbeitermädchens vom Land, das die Symbolfigur für die Bildungsreform der 1970er war, sind die deutschtürkischen Hauptschülerinnen und -schüler aus Essen-Katernberg getreten. Nun haben sich auch bei den Migrantinnen und Migranten die Chancen in Bildung und Beruf differenziert. Dabei spielen die bildungsmotivierten jungen Frauen und Männer mit Migrationshintergrund eine wichtige Rolle: Auf welche institutionellen Chancen und Barrieren treffen sie? Die Entwicklungen am Arbeitsmarkt und in der Bildung sollen im Zusammenhang mit der Form des Wohlfahrtsstaats diskutiert werden.
Internationale Referenten
Dabei geht es um eine vergleichende und integrierende Sicht, die die Potentiale und Probleme verschiedener Gruppen mit und ohne Migrationshintergrund zusammenführt. Prof. Diane Sainsbury, die Marie-Jahoda-Gastprofessorin im Sommersemester 2009, wird den Hauptvortrag halten zum Thema ?Geschlechter- und Migrationsregimes in europäischen Wohlfahrtsstaaten in vergleichender Sicht?. Außer ihr referieren unter anderen Ilse Lenz (Bochum), Erol Yildiz (Österreich), Michael Meuser (Dortmund), Markus Kurth (MdB). Die Tagung wird in Kooperation mit der Heinrich-Böll-Stiftung NRW, der Hans-Böckler-Stiftung, der Research School der RUB und der Marie-Jahoda-Gastprofessur für internationale Frauenforschung veranstaltet.
Weitere Informationen
Katrin Bremer, Fakultät für Sozialwissenschaft, Ruhr-Universität Bochum, 44780 Bochum, Tel. 0234/32-22267, E-Mail: Katrin.Bremer@rub.de
Mona Neubaur, Heinrich Böll Stiftung NRW, Tel. 0231/914404-22, mona.neubaur@boell-nrw.de
Redaktion: Meike Drießen
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