Drittstärkster Supercomputer nutzt nur Standard-Komponenten

Im aktuellen Top-500-Ranking der stärksten Supercomputer hat mit „Pleiades“ am NASA Ames Research Center ein Rechner den Weg in die Top 3 gefunden, der nur Industriestandard-Komponenten nutzt. Damit beansprucht Hersteller Silicon Graphics (SGI) die Top-Platzierung unter jenen HPC-Systemen (High Performance Computing), die auch für Standardanwendungen in Industrie und Forschung zum Einsatz kommen.

Auch in der Energieeffizienz liegt das SGI-System mit 233 Megaflops (Mio. Gleitkomma-Operationen pro Sekunde) pro Watt an der Spitze unter den Standard-Rechnern. Gerade beim Stromverbrauch kann der normale Markt davon profitieren, dass im HPC-Segment intensiv an Effizienzsteigerungen gearbeitet wird.

„Die Verwendung von Standardkomponenten ist im HPC-Bereich heute die Regel“, betont Julian Glaser, SGI Director of Sales Central Europe, gegenüber pressetext. An der Spitze des Supercomputer-Rankings liegt allerdings IBMs „Roadrunner“, der sich doch noch gegen das zweitplatzierten Cray-Systems „Jaguar“ (pressetext berichtete: http://pte.at/pte.mc?pte=081112001) durchsetzen konnte. Bei beiden Petaflop-Rechnern handelt es sich allerdings um Spezialsysteme, die nicht handelsübliche Konfigurationen nutzen. Pleiades dagegen nutzt laut NASA 100 Blade-Cluster-Racks vom Typ „SGI Altix ICE“ und damit insgesamt 12.800 Xeon-Quad-Core-Prozessoren von Intel, um es auf 487 Teraflops Rechenleistung zu bringen. „Somit hat SGI den schnellsten 'General-Purpose'-Rechner, der in dieser Form auch für Standardanwendungen in Industrie und Forschung eingesetzt wird“, sagt Glaser.

Bei der Energieeffizienz, definiert als Rechenleistung im Verhältnis zum Stromverbrauch, erreicht der SGI-Altix-Rechner der NASA ebenfalls den Spitzenwert unter den Standard-Rechnern. Mit Roadrunner oder IBMs Supercomputer-Plattform „Blue Gene/P“, die laut Top-500-Messung bis zu 372 Megaflops pro Watt ermöglicht, kann sie aber nicht ganz mithalten. „Spezialrechner wie die Blue Gene arbeiten mit sehr niedrigen Taktraten und verbrauchen damit weniger Strom“, betont Glaser. Allerdings seien sie nur für spezielle HPC-Anwendungen geeignet. „Da im HPC-Bereich der Stromverbrauch einer der wesentlichen Kostenfaktoren ist, gehen alle Forschungsbemühungen in die Richtung, diesen Verbrauch zu minimieren“, betont Glaser gegenüber pressetext. Von diesen Anstrengungen dürfte letztendlich auch der normale Markt wieder profitieren.

Ein weiteres beachtenswertes System in der aktuellen Fassung der Top-500-Liste ist das Dawning-5000A-System des Shanghai Supercomputer Center http://www.ssc.net.cn/en , das Rang zehn belegt. Damit ist es aktuell sowohl der stärkste Superrechner außerhalb der USA als auch das leistungsfähigste System, das mit einem Windows-Betriebssystem arbeitet. Insgesamt trifft das auf nur fünf der 500 Superrechner in der Liste zu. Klarer Spitzenreiter bei den Betriebssystemen ist Linux. 439 Rechner nutzen eine Variante des Open-Source-Systems. Darunter befinden sich das Top-System Roadrunner ebenso wie der stärkste Industriestandard-Rechner von SGI.

Media Contact

Thomas Pichler pressetext.deutschland

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Informationstechnologie

Neuerungen und Entwicklungen auf den Gebieten der Informations- und Datenverarbeitung sowie der dafür benötigten Hardware finden Sie hier zusammengefasst.

Unter anderem erhalten Sie Informationen aus den Teilbereichen: IT-Dienstleistungen, IT-Architektur, IT-Management und Telekommunikation.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Diamantstaub leuchtet hell in Magnetresonanztomographie

Mögliche Alternative zum weit verbreiteten Kontrastmittel Gadolinium. Eine unerwartete Entdeckung machte eine Wissenschaftlerin des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme in Stuttgart: Nanometerkleine Diamantpartikel, die eigentlich für einen ganz anderen Zweck bestimmt…

Neue Spule für 7-Tesla MRT | Kopf und Hals gleichzeitig darstellen

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht detaillierte Einblicke in den Körper. Vor allem die Ultrahochfeld-Bildgebung mit Magnetfeldstärken von 7 Tesla und höher macht feinste anatomische Strukturen und funktionelle Prozesse sichtbar. Doch alleine…

Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze

Projekt HyFlow: Leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze. In drei Jahren Forschungsarbeit hat das Konsortium des EU-Projekts HyFlow ein extrem leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem entwickelt, das einen…

Partner & Förderer