Starker Mittelzufluss aus operativer Geschäftstätigkeit in 2010

Die Deutsche Börse AG hat im laufenden Geschäftsjahr einen hohen Zufluss liquider Mittel aus operativer Geschäftstätigkeit verzeichnet.

Ein Cashflow-Anstieg auf 675,5 Mio. Euro in den ersten neun Monaten 2010 belegt die Ertragsstärke der Gruppe und unterstreicht auch die Fähigkeit zur Zahlung einer unveränderten Dividende. Im kommenden Geschäftsjahr plant die Gruppe erneut höhere Investitionen in Wachstumsinitiativen bei gleichzeitig verbesserter Effizienz und unverändert hoher Kostendisziplin.

In Q4/2010 wird die Deutsche Börse AG einen Wertminderungsaufwand auf immaterielle Vermögenswerte der Konzerntochter International Securities Exchange (ISE) verarbeiten sowie die Übertragung von Anteilen an der Clearstream International S.A. an die Clearstream Holding AG zum höheren steuerlichen Buchwert vornehmen. Beide Maßnahmen sind nicht zahlungswirksam.

Der ISE bezogene Wertminderungsaufwand auf immaterielle Vermögenswerte wird sich auf eine Größenordnung von 450 Mio. Euro belaufen. Dieser wird teilweise durch eine Minderung der latenten Steuerverbindlichkeiten im Zusammenhang mit ISE ausgeglichen. Insgesamt geht die Gesellschaft davon aus, dass sich die Wertminderung in einer Größenordnung von 220 Mio. Euro ergebnisreduzierend auf den IFRS Konzern-Jahresüberschuss 2010 auswirkt.

Die Zahlen stehen unter dem Vorbehalt der Aufstellung und Prüfung des Konzern- und Jahresabschlusses 2010. Die Wertminderung beeinflusst nicht die für das Kreditprofil wichtigen Kennzahlen wie den Zinsdeckungsgrad oder das Net Tangible Equity. Die ISE arbeitet operativ weiterhin profitabel.

Darüber hinaus plant die Deutsche Börse AG ihre Anteile an der Clearstream International S.A. (49 Prozent), die sie im Rahmen der Implementierung der Clearstream Zwischenholdingstruktur im Jahr 2009 noch nicht in die Clearstream Holding AG eingebracht hatte, bis zum Jahresende zum steuerlichen Buchwert in die Clearstream Holding AG einzubringen.

Die Einbringung hat keine Auswirkungen auf das Konzernergebnis nach IFRS. Auf Ebene des HGB Einzelabschlusses entsteht ein positiver Ergebniseffekt in Höhe von rund 440 Mio. Euro. Durch diese Maßnahme kann die ISE Wertminderung auch im HGB-Einzelabschluss 2010 vollständig verarbeitet werden, ohne die Dividendenausschüttungspolitik der Gesellschaft für das Geschäftsjahr 2010 einzuschränken. Die Maßnahme hat keinerlei Auswirkungen auf die starke Finanzposition des Clearstream Teilkonzerns oder das integrierte Geschäftsmodell der Gruppe Deutsche Börse.

Das Unternehmen hat in den ersten neun Monaten 2010 einen Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit in Höhe von 675,5 Mio. Euro (Q1-3/2009: 592,8 Mio. Euro) erwirtschaftet. Die Gesellschaft rechnet auch für das vierte Quartal mit einem deutlich positiven Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit, da die Wertminderung im Zusammenhang mit ISE nicht zahlungswirksam ist. Die starke Liquiditätssituation unterstreicht die Fähigkeit der Deutsche Börse AG, eine gegenüber dem Vorjahr unveränderte Dividende (2009: 2,10 Euro) zu zahlen.

Der Aufsichtsrat der Deutsche Börse AG berät über den Vorschlag zur Dividende für das Geschäftsjahr 2010 mit Vorlage der vorläufigen Zahlen im Februar 2011.

Für 2010 bestätigt das Unternehmen die deutliche Unterschreitung der Kostenprognose. Mit operativen Kosten in Höhe von rund 935 Mio. Euro und volumenabhängigen Kosten von rund 215 Mio. Euro ergibt sich eine Gesamtkostenprognose in Höhe von rund 1.150 Mio. Euro für das laufende Geschäftsjahr vor Kosten für Effizienzprogramme und der Wertminderung bei ISE. Für 2011 rechnet die Gesellschaft bei den operativen Kosten mit einer weiteren Verbesserung der Effizienz im Umfang von rund 60 Mio. Euro. Demgegenüber stehen eine erwartete Kostensteigerung durch Inflation in Höhe von rund 20 Mio. Euro und eine weitere Erhöhung der Ausgaben für organische Wachstumsinitiativen und Infrastruktur um rund 1/3 (30 Mio. Euro) auf etwa 120 Mio. Euro. Bei den volumenabhängigen Kosten, die maßgeblich von Clearstream beeinflusst werden, rechnet das Unternehmen mit einem Anstieg auf rund 235 bis 255 Mio. Euro, insbesondere aufgrund des erwarteten Wachstums bei Clearstream. Damit ergibt sich für 2011 in Summe eine Gesamtkostenprognose von rund 1.160 bis 1.180 Mio. Euro vor Kosten für Effizienzprogramme in Höhe von rund 30 Mio. Euro.

Dazu Gregor Pottmeyer, Finanzvorstand der Deutsche Börse AG: „Der Vorstand der Deutsche Börse AG rechnet für 2011 mit Wachstum des Geschäfts und wird die Ausgaben für organische Wachstumsinitiativen und Infrastruktur weiter erhöhen. Gleichzeitig werden die operativen Kosten durch die konsequente Umsetzung der im Rahmen unseres Effizienzprogramms vorgestellten Maßnahmen weiter gesenkt.“

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