Dienstleistungen: Exportschlager des deutschen Außenhandels

„Nicht der Export von Ware, sondern der Export von Problemlösungen ist zunehmend gefragt und erfordert eine maßgerechte Ausrichtung auf die Wünsche des Kunden.“ Dies erklärt Anton F. Börner, Präsident des Bundesverbands des Deutschen Groß- und Außenhandels (BGA), in einem Pressegespräch mit Bundeswirtschaftsminister Werner Müller und AHK-Weltsprecher Florian Schuffner im Rahmen des heute in Berlin stattfindenden AHK-Kongress unter dem Titel „Handel und Dienstleistungen auf internationalen Märkten“.

Auf der Gemeinschaftsveranstaltung von BGA, Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) und dem Bundesverband der Freien Berufe (BFB) anlässlich der AHK-Weltkonferenz 2002 betont Börner die zunehmende Bedeutung des Dienstleistungsbereiches für die Außenwirtschaftsposition Deutschlands. Ursächlich dafür ist der Wunsch nach rationeller Arbeitsweise und damit weg von einem „Do-It-Yourself“ der Industrie.

Finanzierung und Versicherung sowie Transport sind zwei Kerndienstleistungen des Außenhandels und machen mit einem Volumen von rund 150 – 200 Milliarden Euro cirka 15 bis 20 Prozent des Auftragsvolumens aus. Zu den immer häufiger entscheidenden Dienstleistungen des Außenhandels gehören Kundendienstleistungen vor Ort. Insbesondere im Maschinen- und Anlagengeschäft gehören Consultingleistungen wie Beratung, Planung, Organisation sowie Zusatzleistungen in Vorbereitung und Anschluss an das Außenhandelsgeschäft zu den vorzuhaltenden Dienstleistungen wie Montage oder Übernahme von Management- und Ausbildungsleistungen.

Für Börner steht neben der Handelsfreiheit die Dienstleistungsfreiheit deshalb auf der Wunschliste des Außenhandels ganz oben. Liberale Möglichkeiten bei Aufenthaltsgenehmigungen im Ausland, die Niederlassungs- und Investitionsfreiheit, aber auch die Möglichkeit zur vorübergehenden Entsendung von technischen Personal für Reparatur und Montage sind die Kernforderungen des Außenhandels an die Dienstleistungsverhandlungen in der WTO. Der BGA unterstützt die Liberalisierung des Finanz- und Versicherungssektors und des Transportssektors. Bei letzterem erinnert Börner daran, dass die wichtigsten Transportträger für den Außenhandel, nämlich der Schiffs- und Luftverkehr, noch weit von einer Marktoffenheit entfernt sind.

Die WTO-Verhandlungen zur Marktöffnung von Dienstleistungen werden vom Außenhandel – im übrigen einvernehmlich mit Bundesregierung und EU – nachhaltig unterstützt, so Börner abschließend.

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André Schwarz ots

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