Aktienmarkt: Zunehmender Optimismus

Der Anfang Mai eingeleitete Aufwärtstrend an den internationalen Aktienmärkten setzte sich in den vergangenen Wochen beschleunigt fort. Während die US-Indizes allerdings trotz dieser freundlichen Entwicklung bisher lediglich die zu Jahresbeginn generierten Verluste kompensieren konnten, verzeichnete das deutsche Börsenbarometer DAX bereits zweistellige Zuwachsraten seit Jahresbeginn. Noch beeindruckender fällt die Bilanz der im MDAX notierten mittelgroßen deutschen Aktien aus, die nicht zuletzt dank anhaltender Fusions- und Übernahmephantasie bereits mehr als 20 Prozent zulegten.

Auffällig ist die Robustheit der Aktienmärkte gegenüber negativen Nachrichten. Der zwischenzeitlich auf neue Rekordstände angezogene Ölpreis wurde weitgehend ignoriert und selbst die Anschläge von London brachten die Aktienmärkte nicht aus dem Gleichgewicht. Im Gegenteil: Nach kurzzeitigen massiven Kursrückgängen nutzte eine Vielzahl von Investoren bereits am gleichen Tag die Chance einzusteigen.

Parallel zu den steigenden Notierungen stieg zuletzt auch der Optimismus hinsichtlich der weiteren Entwicklung. Die Anzahl der positiv gestimmten Marktteilnehmer erreichte in der regelmäßigen Umfrage der deutschen Börse zuletzt mit 63 Prozent ein neues Jahreshoch, was unter kurzfristigen Gesichtspunkten eher zur Vorsicht mahnt.

Allerdings rechtfertigen die jüngsten Fundamentaldaten durchaus eine etwas größere Zuversicht. So zeigten beispielsweise die Frühindikatoren wie der amerikanische ISM-Einkaufsmanagerindex oder der deutsche Ifo-Geschäftsklimaindex nach mehrmonatiger Konsolidierung zuletzt erste Anzeichen einer Stabilisierung. Noch ist allerdings unklar, ob sich hieraus bereits jetzt eine nachhaltige Trendwende entwickelt.

Auch auf Unternehmensseite überwogen zuletzt die positiven Nachrichten. Die US-Berichtssaison zum 2. Quartal lief zumindest in subjektiver Wahrnehmung besser an als im Vorfeld befürchtet. So konnten bisher die großen Werte mit Signalcharakter in der Mehrzahl überzeugende Zahlen vorlegen (Alcoa, Apple, AMD). Allerdings verbleiben einige Restrisiken mit Blick auf den weiteren Verlauf. Das Verhältnis von negativen zu positiven Vorankündigungen bewegt sich auf anhaltend hohem Niveau. Im Rahmen der Berichterstattung sind weitere negative Überraschungen nicht auszuschließen, die auch auf dem deutschen Kurszettel Irritationen auslösen könnten.

Die Ende Juli startende deutsche Berichtssaison verspricht demgegenüber per saldo weitere positive Impulse. Im direkten Vergleich mit den USA sollten die heimischen Quartalsberichte eine deutlich höhere Gewinndynamik aufweisen. Auch perspektivisch bietet sich hierzulande – nicht zuletzt unterstützt durch die Euro-Schwächetendenz – das höhere Gewinnsteigerungspotenzial. Gepaart mit der Aussicht auf einen Regierungswechsel im Herbst könnte dies nach einer langen Phase der Vernachlässigung die eingeleitete stärkere Präferenz für deutsche Aktien in internationalen Portfolios in den kommenden Monaten weiter erhöhen.

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Dr. Stefan Steib presseportal

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