Aktienmärkte am Scheideweg – Renditen auf neuem Tief

Die Sorgen über die Entwicklung von Konjunktur, Preisen und Zinsen halten die internationalen Aktienmärkte weiter in Atem und steigern die Nervosität der Anleger. Auch in dieser Woche bewegten sich die Notierungen im Zick-Zack-Kurs eher nach unten, insbesondere auch in Deutschland. Verantwortlich zeichnete eine ganze Reihe schlechter Nachrichten: von der Halbierung der Wachstumsschätzung durch die großen Wirtschaftsforschungsinstitute über den nochmals rückläufigen ifo-Geschäftsklima-Index und die Verschlechterung des Verbrauchervertrauens bis hin zu deutlich rückläufigen Auftragseingängen für langlebige Güter in den USA. Ergänzt wurde dieser unerfreuliche Cocktail von etlichen als enttäuschend empfundenen Unternehmensmeldungen für das erste Quartal bei gleichzeitig verhaltenem Ausblick. Der DAX konnte deshalb die Marke von 4.200 Punkten nicht verteidigen und beendete den Monat April mit einem Minus von insgesamt rund 4%.

Es stellt sich nun die Frage nach dem weiteren Weg der Börse, zumal der Mai als schwächerer Börsenmonat gilt und sich die Charttechnik eingetrübt hat. Am wahrscheinlichsten ist eine Fortsetzung der nervösen, eher seitwärts gerichteten Tendenz. Viele Marktteilnehmer dürften die Phase der Unsicherheit abwarten und sich mit Engagements zurückhalten. Andererseits spricht aus Sicht der Commerzbank-Experten die günstige Bewertungssituation grundsätzlich für Aktien. Privatanleger sollten weiter die Aktie der Deutschen Telekom bevorzugen.

Aufgrund des um sich greifenden Konjunkturpessimismus sind die Kurse an den Rentenmärkten weiter gestiegen. Die Rendite der 10-jährigen Bundesanleihe fiel dadurch auf nur noch 3,39% und damit abermals auf ein neues Rekordtief. Die Commerzbank-Volkswirte erwarten auch für das 2. Quartal 2005 eine mäßige konjunkturelle Dynamik sowie für das zweite Halbjahr nur eine langsame Erholung der europäischen Wirtschaft. Daher sollte eine erste Zinserhöhung durch die Europäische Zentralbank um 25 Basispunkte nicht vor dem Jahresende erfolgen. Zwar stellen Zinserhöhungserwartungen am Geldmarkt grundsätzlich auch ein gewisses Kursrisiko für längerfristige Anlagen dar, doch dürfte dieses überschaubar sein. Für Neuanlagen sollten weiterhin Laufzeiten zwischen zwei und vier Jahren gewählt werden.

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