Internationale Aktien: die Angst geht um

Sorgen vor einer Beschleunigung des Preisauftriebs, einer verschärften Gangart der Geld- und Zinspolitik und einer globalen Wachstumsabschwächung haben den Kursen an den amerikanischen Aktienmärkten in dieser Woche stark zugesetzt. Bei volatilem Verlauf konnte der Dow Jones zeitweise gerade noch ein Abrutschen unter die optisch und psychologisch bedeutende 10.000er Marke verhindern, um sich später jedoch kräftig zu erholen. Kennzeichnend für die derzeit nervöse und labile Stimmung ist, dass vereinzelte schlechte Unternehmensnachrichten wie von den Autobauern GM und Ford oder von IBM ungleich mehr Aufmerksamkeit erhalten als die vielen guten bis sehr guten Zahlen für das 1. Quartal.

Der Druck aus Amerika ging auch an den Börsen in Europa und Asien, wo die politischen Spannungen zwischen China und Japan zusätzlich belasteten, nicht spurlos vorbei. Der DAX verlor im Wochenverlauf mehr als 4% und ist zeitweise unter das Einstiegsniveau dieses Jahres zurückgefallen. Auf dieser Basis sollten sich die Notierungen allerdings stabilisieren können, zumal die meisten Unternehmen angenehme Überraschungen präsentieren können. Das galt zuletzt etwa für SAP, aber auch für die finnische Nokia. Die Commerzbank erwartet, dass diese fundamentalen Aspekte wieder stärker an Beachtung gewinnen und empfehlen einen selektiven Bestandsaufbau in europäischen Qualitätsaktien. Aktuelle Empfehlung ist die Aktie der Allianz.

Spiegelbildlich zum Rückzug aus Aktien profitieren die Rentenmärkte von der hohen Nachfrage nach vermeintlich sicheren Anlagen. Angesichts der Sorgen um große internationale Anleiheschuldner aus dem Unternehmensbereich fließt dabei vor allem in Staatsanleihen viel Geld. Entsprechend standen die Renditen weiter unter Druck und unterboten im Zehnjahresbereich mit 3,43% sogar noch das bisherige historische Tief von Anfang Februar. Mit einer solchen Entwicklung hatte niemand gerechnet. Sie resultiert vor allem aus der Befürchtung, die internationale Konjunktur könne schon bald wieder umkippen. Zwar ist diese unbegründet, doch scheinen die Anleihekurse angesichts der ständigen Abwärtsrevision der Wachstumserwartungen für dieses und das kommende Jahr derzeit gut abgesichert. Da das Pendel auf dem erreichten sehr tiefen Renditeniveau aber jederzeit umschlagen kann, sollten Privatanleger bei Langläufern am Rentenmarkt vorsichtig sein und mittlere Laufzeiten bevorzugen.

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