Outsourcing-Pannen ernüchtern IT-Manager
Kritik an enttäuschender Qualität und unpünktlichen Lieferungen
Die Outsourcing-Euphorie unter den deutschen IT-Managern ist offenbar einer steigenden Ernüchterung gewichen. Kritisiert werden vor allem die enttäuschende Qualität und unpünktliche Lieferungen der IT-Dienstleister, berichtet das Wirtschaftsmagazin CIO in seiner aktuellen Ausgabe. Am stärksten enttäuscht waren die IT-Manager aber in punkto Kostenersparnis.
Laut CIO sind für ein funktionierendes Projekt mit Dienstleistern in Indien, China oder Osteuropa mehr interne Umstrukturierungen nötig als gedacht. Häufig fehle eine Zwischenstufe, die dezidierte Vorgabenbeschreibungen erstellt oder ein erfahrener Projektleiter. Der finanzielle Aufwand sei gerade beim ersten Projekt oft so hoch, dass sich hier kaum Kosten einsparen ließen, erklärte Holger Röder, Prinzipal bei A.T. Kearney. Als weitere Hürden beim Outsourcing stellten sich die kulturellen Unterschiede und Sprachbarrieren heraus.
Deshalb raten Experten nur größeren und erfahrenen Unternehmen zu Offshore-Projekten. „Miniprojekte mit 30 bis 40 Mitarbeitern oder Vertragslaufzeiten von unter drei Jahren rechnen sich fast nie“, warnte Röder. Zu Beginn eines Projektes sollte der Mitarbeiter-Anteil des inländischen Unternehmens mehr als ein Drittel betragen. Offshore-Mitarbeiter sollten über mindestens fünf Jahre, On-Site-Mitarbeiter über mindestens acht Jahre Erfahrung verfügen, schreibt CIO.
Nur gut designte und getunte Prozesse könnten mit gutem Erfolg in Near- oder Offshore-Länder gegeben werden, sagte Peter Kailing, Global Application Manager bei Basell, dem Magazin. „Ein schlechter Prozess wird auch dort weiterhin schlecht laufen, wenn auch vielleicht billiger“, so Kailing.
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