USA forcieren Nanotechnologie
Insgesamt 4,7 Mrd. Dollar für Forschung in den nächsten fünf Jahren
Die US-Bundesregierung wird im laufenden Jahr beinahe eine Mrd. Dollar in Nanotech-Forschung stecken. In den kommenden vier Jahren sollen weitere 3,7 Mrd. Dollar investiert werden, sagte Clayton Teague, Direktor des National Nanotechnology Coordinator Office, bei der Tagung „Nanotech 2004“ in Boston. „Die Bundesregierung bekennt sich zur Nanotechnologie. Diese wird in den kommenden Jahren einen wesentlichen Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung leisten“, betonte Teague.
Insgesamt geben die Vereinigten Staaten im laufenden Jahr 127 Mrd. Dollar für Forschung und Entwicklung aus. Dagegen nehmen sich die exakt 961 Mio. Dollar, die in die Nanotechnologie-Forschung fließen, zwar bescheiden aus, sagte Teague. Gegenüber 2001 habe sich die Förderung in diesem Bereich aber mehr als verdoppelt. Die 3,7 Mrd. Dollar, die in den nächsten Jahren zusätzlich in diesen Sektor fließen sollen, wurden von Präsident Georg W. Bush im Januar freigegeben.
Wirtschaft und Industrie erwarten sich von der Nanotechnologie wahre Wunderdinge. Wegen ihrer Mini-Struktur eröffnet der Nanobereich ungeahnte Möglichkeiten und könnte erhebliche Fortschritte in verschiedenen Bereichen wie Solarzellen oder Microchips ermöglichen. Keynote Speaker hoben auf der Nanotech 2004 hervor, dass die Technologie Verbesserungen unter anderem bei Computern, im Energie- und Gesundheitsbereich bringen kann. Prozessoren könnten etwa wesentlich schneller werden. Darüber hinaus könnten kleinste Sensoren geschaffen werden, die Daten auf neuartige Weise speichern und über drahtlose Netze sofort verteilen.
Nach Meinung von Experten ist es bis zur Erzeugung von entsprechenden Produkten noch ein weiter Schritt. Die US-Regierung fördert hauptsächlich die reine Forschung, sagte Teague, der Kooperationen zwischen Wissenschaftlern, Unternehmen und Regierungsstellen vermittelt. Ein kleiner Teil des Förderungsgeldes soll auch in die Praxis fließen, betonte der Nanotech-Koordinator. Japan und die europäische Union haben ebenfalls Förder-Initiativen gestartet. Die EU hat erst am Montag ein Programm in der Höhe von 24 Mio. Euro gelauncht.
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