1.500 "Hidden Champions" in Deutschland: Das Erfolgsgeheimnis der heimlichen Weltmarktführer

Als Hidden Champions definiert die ZEW-Studie Unternehmen mit weniger als 10.000 Beschäftigten, die den überwiegenden Teil ihres Absatzes im Ausland erwirtschaften, einen Weltmarktanteil zwischen einem und zehn Prozent halten – abhängig von der jeweiligen Größe des Absatzmarktes – und ein überdurchschnittlich starkes Umsatzwachstum von mindestens zehn Prozent über dem Branchendurchschnitt in den vorangegangenen fünf Jahren aufweisen.

Die Untersuchung zeigt dass, die gute Marktposition der Hidden Champions dabei auf ihre starke Innovationsorientierung zurückzuführen ist. „Über 80 Prozent der Hidden Champions haben in den zurückliegenden drei Jahren Produkt- oder Prozessinnovationen eingeführt. Das sind zehn Prozent mehr als bei vergleichbaren Unternehmen ihrer Größe. Gleichzeitig sind die Hidden Champions bei ihren Innovationsprozessen effizienter“, sagt Dr. Christian Rammer, stellvertretender Forschungsbereichsleiter am ZEW und Mitautor der Studie.

Bei ähnlich hohen Forschungs- und Entwicklungsausgaben erzielen Hidden Champions höhere Umsatzerträge durch Innovationen. Das geht einher mit einer stärkeren Fokussierung auf kontinuierliche Forschung und der häufigeren Vergabe von Forschungs- und Entwicklungsaufträgen an Dritte.

Die Auswertung der Daten des MIP im Rahmen der ZEW-Studie zeigt, dass der Erfolg der Hidden Champions vor allem auf ihr Innovationsmanagement zurückzuführen ist, das Markt und Technologie in hervorragender Weise zusammenführt. So haben 60 Prozent der Unternehmen Marketing- oder Organisationsinnovationen eingeführt.

Die wichtigsten Impulse für Innovationen kommen dabei aus dem eigenen Haus. Als weitere Innovationstreiber identifiziert die ZEW-Studie anspruchsvolle Kunden aus der Privatwirtschaft sowie Kooperationen mit Universitäten und Hochschulen, die rund 60 Prozent der Hidden Champions im Zuge von Innovationsprojekten eingehen.

In welchen Branchen aber finden sich Hidden Champions? Die ZEW-Studie zeigt, dass sie zu 86 Prozent in industriellen Sektoren und zu 14 Prozent in Dienstleistungsbranchen aktiv sind. Fast ein Viertel von ihnen ist im Maschinenbau tätig, gefolgt von der Elektronikindustrie (10,5 Prozent). Auf die Medizintechnik, Metallwarenherstellung, Chemie, Metallerzeugung und die Kunststoffverarbeitung entfallen jeweils zwischen fünf und sechs Prozent.

Als Dienstleister kommen Hidden Champions im Bereich der Informationsdienstleistungen und Softwareentwicklung, als Dienstleister für Forschung und Entwicklung zu jeweils rund fünf Prozent sowie als Ingenieurbüros zu zwei Prozent vor. Den höchsten Anteil an Hidden Champions unter allen Unternehmen einer Branche weist die Pharmaindustrie mit sieben Prozent auf. Die rund 1.500 Hidden Champions in Deutschland entsprechen in etwa 0,6 Prozent aller Betriebe mit fünf oder mehr Beschäftigten in der Industrie und den unternehmensorientierten Dienstleistungen.

Die vollständige Studie finden Sie unter:
http://ftp.zew.de/pub/zew-docs/docus/dokumentation1503.pdf

Für Rückfragen zum Inhalt:
Dr. Christian Rammer, Telefon 0621/1235-184, E-Mail rammer@zew.de

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