»eFlotte« entwickelt praxistaugliche IT-Lösungen für Elektromobilisierung von Fahrzeugflotten

Elektromobilität findet den Zugang zum Markt über Fuhrparkflotten – das zeigen aktuelle Zulassungszahlen des Kraftfahrt-Bundesamts. Um Elektrofahrzeuge flächendeckend auf die Straße zu bringen, müssen sie ein fester Bestandteil von Fahrzeugflotten werden.

Durch die im Projekt entwickelten intelligenten, praxistauglichen IT-Lösungen werden Fuhrparkmanager bei der Integration elektrisch angetriebener Fahrzeuge in ihre Flotten unterstützt und ein reibungsloser Alltagsbetrieb sichergestellt.

Das Projekt »eFlotte« ist eines von 13 Projekten der ersten Förderphase des Spitzenclusters »Elektromobilität Süd-West«. Es ist Teil der Hightech-Strategie der Bundesregierung und wird in diesem Rahmen mit 1,3 Millionen Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.

Unter der wissenschaftlichen Leitung des Fraunhofer-Anwendungszentrums KEIM arbeitete das Projektkonsortium in den vergangenen drei Jahren gemeinsam an intelligenten Flotten- und Lademanagementlösungen, die die Spezifik der Elektromobilität für gemischte Flotten aus Benzin/Diesel- sowie Elektrofahrzeugen in verschiedenen Anwendungsfeldern berücksichtigen.

Betrachtet wurden dabei die Anforderungen für Personenverkehr, Güterverkehr und Service-Dienstleister wie beispielsweise Techniker im Außendienst. Am Projekt beteiligt waren neben dem Fraunhofer-Anwendungszentrum KEIM die AMETRAS rentconcept GmbH, die Daimler FleetBoard GmbH, die Infoman AG sowie die PTV AG.

Software ermittelt Potenzial für die Integration von E-Fahrzeugen in Flotten

Im Rahmen des Projekts hat AMETRAS rentconcept eine Softwarelösung entwickelt, mit der Unternehmen und Kommunen ermitteln können, ob eine Integration von Elektrofahrzeugen in bestehende Flotten sinnvoll ist. Sie unterstützt Flottenverantwortliche dabei, Potenziale für den Einsatz von Elektrofahrzeugen im eigenen Fuhrpark zu identifizieren und wirtschaftlich umzusetzen. Unterschiedliche Hersteller und Fahrzeugtypen sowie die dazugehörige Ladeinfrastruktur können berücksichtigt sowie die Auswahl auf ökonomische und ökologische Faktoren ausgerichtet werden.

Unterstützung logistischer Flotten für emissionsfreie Zustellung in Ballungszentren

Ein weiterer Schwerpunk lag auf dem Güterverkehr. Mithilfe einer Softwarelösung der PTV AG in Zusammenarbeit mit Daimler FleetBoard konnte die Einbindung von Elektrofahrzeugen in logistische Flotten erheblich vereinfach werden. Hierbei werden nicht nur die Besonderheiten von Elektrofahrzeugen, z.B. die unterschiedlichen Kostenstrukturen gegenüber konventionellen Fahrzeugen, bei der Planung der Touren berücksichtigt. Durch eine geschickte Anbindung der Telematik im Fahrzeug an die Tourenplanungssoftware kann der Disponent zudem jederzeit auf eventuelle Reichweitenbeschränkungen der Elektrofahrzeuge reagieren und sich die besten Alternativvorschläge errechnen lassen.

Ladeinfrastrukturdemonstrator am Fraunhofer-Campus erfolgreich in Betrieb genommen

Am Fraunhofer-Institutszentrum in Stuttgart wurde darüber hinaus ein Ladeinfrastrukturdemonstrator mit 27 Ladesäulen in Betrieb genommen. Mit einem speziell entwickelten System können Ladevorgänge gesteuert und die gesamte Ladeinfrastruktur überwacht werden. Das System ist individuell an unterschiedliche Flottenstandorte anpassbar und verfügt über alle notwendigen Funktionen, um Ladeinfrastrukturen zukünftig als steuerbare Verbraucher in lokalen Energienetzen zu betreiben. Über definierte und im Projekt erprobte Schnittstellen ist das neue System zudem in Flottenmanagementsysteme integrierbar.

Spitzencluster »Elektromobilität Süd-West«

Mit rund 100 Akteuren aus Industrie und Wissenschaft ist der Spitzencluster »Elektromobilität Süd-West« einer der bedeutendsten regionalen Verbünde auf dem Gebiet der Elektromobilität. Der Cluster, der von der Landesagentur e-mobil BW GmbH gemanagt wird, verfolgt das Ziel, die Industrialisierung der Elektromobilität in Deutschland voranzubringen und Baden-Württemberg zu einem wesentlichen Anbieter elektromobiler Lösungen zu machen. In den vier Innovationsfeldern Fahrzeug, Energie, Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) sowie Produktion werden renommierte große, mittlere und kleine Unternehmen, insbesondere der Region Karlsruhe – Mannheim – Stuttgart – Ulm, untereinander und mit Forschungsinstituten vor Ort vernetzt. Darüber hinaus sorgen spezialisierte Arbeitsgruppen für eine übergreifende Themenbearbeitung in verschiedenen Schwerpunktfeldern, z. B. »Digitalisierung und automatisiertes Fahren« oder »Internationalisierung«.

Ansprechpartner:

Gabriele Scheffler
Anwendungszentrum KEIM
Fraunhofer IAO
Flandernstr. 101
73732 Esslingen am Neckar
Telefon +49 711 970-2253
E-Mail: gabriele.scheffler@iao.fraunhofer.de

Weitere Informationen:

http://www.iao.fraunhofer.de/lang-de/ueber-uns/presse-und-medien/1653-fahrzeugfl…

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Juliane Segedi Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO

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