RUB-Maschinenbauer testen Mehrphasenpumpen: Öl fördern ohne Plattformen

Verbundprojekt aus Wissenschaft und Industrie

Eine Alternative zu Bohrinseln sind Mehrphasenpumpen, die unter Wasser in schwer zugänglichen Gebieten Öl fördern. Bochumer Forscher um Juniorprofessor Dr.-Ing. Jan Scholten (Arbeitsgruppe Baumaschinentechnik, Fakultät für Maschinenbau der RUB) sind seit Oktober 2004 an einem entsprechenden Verbundprojekt beteiligt: Aufgabe der Arbeitsgruppe ist, die Sicherheit und Zuverlässigkeit dieser Pumpen wissenschaftlich zu prüfen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Projekt, an dem auch Industrieunternehmen beteiligt sind.

Neue Veranstaltungsreihe: The Future is Subsea

Über das Forschungsvorhaben und die Möglichkeiten der Zukunftstechnologie informieren die Bochumer Maschinenbauer und ihre Kooperationspartner in der neuen öffentlichen Veranstaltungsreihe „The Future is Subsea“: Den Auftakt macht morgen, 2.2., Dipl.-Ing. G. Rohlfing, technischer Direktor der Firma Bornemann und Leiter des Verbundprojekts, zum Thema „Nutzen und Know-how der Mehrphasentechnologie“ (8.30 Uhr, Hörsaal HIB). Dabei zeigen auch zwei junge RUB-Wissenschaftler unter dem Aspekt „Von der Vorlesung zur Forschung“, wie sie die im Studium erlernte Theorie in praktische Forschungsarbeit umsetzen.

Zuverlässige und sichere Pumpen

Ziel des Verbundprojekts ist, eine Pumpe zu entwickeln, die ein Gemisch aus Gas, Öl, Wasser und Feststoffen ohne vorherige Separation fördern kann und die in Wassertiefen bis 1.000 Metern zuverlässig arbeitet. Diese Mehrphasenpumpe (eine sog. Schraubenspindelpumpe) ist auf dem Meeresgrund installiert und transportiert das Gemisch direkt zu einer zentralen Raffinerie an Land. Damit kann es in Zukunft möglich sein, auf kostenintensive und wenig umweltverträgliche so genannte Offshore-Plattformen zu verzichten. Die RUB-Maschinenbauer entwickeln in diesem Projekt Methoden, um die Zuverlässigkeit und Sicherheit der Pumpen am Computer nachzuweisen, da der Ausfall einer solchen Anlage große ökologische und ökonomische Schäden nach sich ziehen würde.

Weitere Informationen

Juniorprofessor Dr.-Ing. Jan Scholten, Dipl.-Ing. Jan Camphausen, Dipl.-Ing. Tobias Wiedemann, Arbeitsgruppe Baumaschinentechnik, Fakultät für Maschinenbau der RUB, Tel. 0234/32-26722, -27369, -26724, E-Mail: scholten@lmf.rub.de, camphausen@lmf.rub.de, wiedemann@lmf.rub.de

Media Contact

Dr. Josef König idw

Weitere Informationen:

http://www.lmf.rub.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Verfahrenstechnologie

Dieses Fachgebiet umfasst wissenschaftliche Verfahren zur Änderung von Stoffeigenschaften (Zerkleinern, Kühlen, etc.), Stoffzusammensetzungen (Filtration, Destillation, etc.) und Stoffarten (Oxidation, Hydrierung, etc.).

Unter anderem finden Sie Wissenswertes aus den Teilbereichen: Trenntechnologie, Lasertechnologie, Messtechnik, Robotertechnik, Prüftechnik, Beschichtungsverfahren und Analyseverfahren.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neue universelle lichtbasierte Technik zur Kontrolle der Talpolarisation

Ein internationales Forscherteam berichtet in Nature über eine neue Methode, mit der zum ersten Mal die Talpolarisation in zentrosymmetrischen Bulk-Materialien auf eine nicht materialspezifische Weise erreicht wird. Diese „universelle Technik“…

Tumorzellen hebeln das Immunsystem früh aus

Neu entdeckter Mechanismus könnte Krebs-Immuntherapien deutlich verbessern. Tumore verhindern aktiv, dass sich Immunantworten durch sogenannte zytotoxische T-Zellen bilden, die den Krebs bekämpfen könnten. Wie das genau geschieht, beschreiben jetzt erstmals…

Immunzellen in den Startlöchern: „Allzeit bereit“ ist harte Arbeit

Wenn Krankheitserreger in den Körper eindringen, muss das Immunsystem sofort reagieren und eine Infektion verhindern oder eindämmen. Doch wie halten sich unsere Abwehrzellen bereit, wenn kein Angreifer in Sicht ist?…

Partner & Förderer