Was Urmaterie und Finanzmärkte verbindet

Wie nahm das Universum seinen Anfang und wie entwickelten sich aus den elementaren Bausteinen der Materie die Atome und Moleküle? Wie reagieren Akteure oder Wertpapiere im Finanzmarkt miteinander?

In dem Thematischen Netzwerk „From Extreme Matter to Financial Markets“ (Von extremer Materie zu Finanzmärkten) suchen Forscherinnen und Forscher nach Gesetzmäßigkeiten in komplexen Systemen. Sie arbeiten an der Universität Bielefeld und an sieben Forschungseinrichtungen in China, den USA und England. Die Wissenschaftler kommen von Montag bis Donnerstag, 7. bis 10. Oktober, in Bielefeld auf der Eröffnungstagung des jungen Forschungs- und Ausbildungsnetzwerks zusammen.

Mehr als ein Dutzend (englischsprachige) Vorträge von internationalen Experten, Nachwuchswissenschaftlern und Nachwuchswissenschaftlerinnen sind auf der Tagung zu hören. Der erste Vortrag wendet sich auch an interessierte Neulinge in diesem Gebiet: „A Beginner's Guide to Re-creating the Early Universe“ (Eine Anleitung für Anfänger zur Neuerschaffung des frühen Universums). Referent ist der Physiker Professor Xin-Nian Wang PhD von der Central China Normal University in Wuhan. In einem weiteren Vortrag befasst sich Professor Dr. Zhi-Ming Ma von der Chinesischen Akademie der Wissenschaften damit, wie sich mit Wahrscheinlichkeitsrechnung Muster in tausenden von Informationsabfragen im Internet erkennen lassen.

Der Physiker Dr. Peter Petreczky vom Brookhaven National Laboratory geht auf stark wechselwirkende Materie ein und wie man Computersimulationen nutzt, um deren Eigenschaften zu berechnen, während der Mathematiker Dr. Martin Venker über Zufallsmatrizen spricht, die helfen, Modelle von komplexen Systemen zu entwickeln. Professor Dr. Frank Riedel, Direktor des Instituts für Mathematische Wirtschaftsforschung (IMW) der Universität Bielefeld, spricht darüber, welche Rolle die Finanzmathematik in der Bankenkrise spielte.

Für das Thematische Netzwerk „From Extreme Matter to Financial Markets“ kooperieren Forscherinnen und Forscher der Fakultäten für Mathematik, Physik und Wirtschaftswissenschaften der Universität Bielefeld sowie des Instituts für Mathematische Wirtschaftsforschung mit internationalen Partnern: Chinese Academy of Sciences Beijing, Beijing Normal University, Beijing University, Princeton University, University of Warwick, Central China Normal University in Wuhan und das außeruniversitäre Forschungsinstitut Brookhaven National Laboratory in Upton, New York. Das Netzwerk wird vom Deutsche Akademischen Austauschdienst (DAAD) mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefördert – und soll die grenzüberschreitende Zusammenarbeit von Forscherinnen und Forschern renommierter ausländischen Forschungseinrichtungen ermöglichen. Das geschieht unter anderem mit der Finanzierung von Forschungsaufenthalten von deutschen und internationalen Promovierenden, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie Dozentinnen und Dozenten.

Kontakt:
Dr. Claudia Köhler, Universität Bielefeld
Bielefelder Graduiertenschule in den Theoretischen Wissenschaften (BGTS)
Telefon: 0521 106-4767
E-Mail: ckoehler@math.uni-bielefeld.de

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