Straße im Labor: Anwender beraten über zweiaxiale Betriebsfestigkeitsversuche für PKW- und LKW

Im Fokus der Konferenz: die zweiaxialen Radprüfeinrichtungen für PKW und LKW in Darmstadt. Foto: Fraunhofer LBF

Zur 13. Anwenderkonferenz für zweiachsige Betriebsfestigkeitsversuche von Rädern und Radnaben trafen sich rund 50 Wissenschaftler und Anwender aus Europa, Asien und den USA im Fraunhofer LBF.

Die radbezogenen Komponenten des Fahrwerks – also Räder, Radnaben und -lager – sind hochbeanspruchte, sicherheitsrelevante Bauteile. Vor dem Hintergrund der vielschichtigen Anforderungen an Funktionalität und sicherer Lebensdauer sind die radbezogenen Komponenten seit vielen Jahren ein Schwerpunkt des Fraunhofer LBF.

Bereits seit 26 Jahren organisieren die Darmstädter Spezialisten die internationale Anwenderkonferenz für Wissenschaftler, Kraft- und Nutzfahrzeughersteller sowie Zulieferer. Das Treffen versteht sich als Forum, um Neuentwicklungen im Markt für Prüf- und Testtechnologien zu erörtern und Trends in den Test- und Fertigungstechnologien mit Experten aus Europa, den USA und Asien zu diskutieren.

Die zweiaxiale Räderprüftechnologie ist heute weltweit bekannt und akzeptiert, und sie hat sich zunehmend als internationaler Standard für mehr Sicherheit im Fahrzeugbau etabliert. Dies zeigt sich auch bei den Besuchern, deren Querschnitt in den letzten Jahren immer stärker international geprägt ist.

Bei der diesjährigen Konferenz standen in verschiedenen Sessions aktuelle Themen zu Prüfverfahren und –techniken für Pkw und Nutzfahrzeuge im Vordergrund. Vorgestellt wurden beispielsweise neue Erkenntnisse zu Lastdaten von Rädern und Radnaben an 3-Achs-Sattelanhängern, zur Prüfung von Kunststoffrädern oder zu den immer populärer werdenden Reifen mit Notlaufeigenschaften und deren Einfluss auf die Räderbelastung.

Eingestreut hatte das Fraunhofer LBF Life-Demonstrationen der neuesten „Wheel/Hub Strength“-Software. Mit ihr lässt sich das Bauteilleben numerisch simulieren, was schon vor der Bauteilfertigung eine optimierte Entwicklung ermöglicht. Zur Abrundung hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, sich bei einer Labor-Tour das Prüfequipment des Instituts aus nächster Nähe vorführen zu lassen.

Das Fraunhofer LBF gilt als Pionier des mehraxialen Lebensdauernachweises von Fahrzeugrädern. Wissenschaftler des Instituts hatten 1982 erstmalig den zweiaxialen Rad-/Naben-Prüfstand (ZWARP), eine damals neuartige Einrichtung zur Untersuchung von Fahrzeugrädern unter zweiaxialer Belastung, in Betrieb genommen.

Sie wurde 1984 für Straßenfahrzeuge und 1987 für Schienenfahrzeuge patentiert und in der Folgezeit in Lizenz an Kunden verkauft. Unter www.zwarp.de hat das Fraunhofer LBF eine eigene Webseite online gestellt, in der Interessierte vertiefte Informationen über die zweiaxiale Rad-/Naben-Prüfung (ZWARP) finden können. Rad-Straßensimulatoren dieser Art werden heute weltweit genutzt, um die Entwicklungszeiten in der Automobilindustrie zu beschleunigen und Sicherheitsbauteile wie Räder und Radnaben zu prüfen.

http://www.zwarp.fraunhofer.de

Media Contact

Anke Zeidler-Finsel Fraunhofer-Institut für Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässigkeit LBF

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Veranstaltungsnachrichten

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Diamantstaub leuchtet hell in Magnetresonanztomographie

Mögliche Alternative zum weit verbreiteten Kontrastmittel Gadolinium. Eine unerwartete Entdeckung machte eine Wissenschaftlerin des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme in Stuttgart: Nanometerkleine Diamantpartikel, die eigentlich für einen ganz anderen Zweck bestimmt…

Neue Spule für 7-Tesla MRT | Kopf und Hals gleichzeitig darstellen

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ermöglicht detaillierte Einblicke in den Körper. Vor allem die Ultrahochfeld-Bildgebung mit Magnetfeldstärken von 7 Tesla und höher macht feinste anatomische Strukturen und funktionelle Prozesse sichtbar. Doch alleine…

Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze

Projekt HyFlow: Leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem für moderne Energienetze. In drei Jahren Forschungsarbeit hat das Konsortium des EU-Projekts HyFlow ein extrem leistungsfähiges, nachhaltiges und kostengünstiges Hybrid-Energiespeichersystem entwickelt, das einen…

Partner & Förderer