Mobbing und Cybermobbing vorbeugen – aber wie?

Mobbing und Cybermobbing kann besonders für junge Menschen zu einer ernsthaften Bedrohung werden. Am 18. und 19. Juni 2019 teilen führende internationale Forschende auf einer Tagung an der Freien Universität Bozen wissenschaftliche Erkenntnisse in diesem Bereich und stellen praktische Methoden vor, um Kinder und Jugendliche in Schulen und ihrem sozialen Umfeld vor dieser Form von Gewalt zu schützen.

Die internationale Tagung an der Freien Universität Bozen ist ein Zusammenspiel von international führenden Wissenschaftlern im Bereich der Mobbing-Forschung. Treibende Kraft ist das Joint Research Laboratory „Stundents´well-being and prevention of Violence“ (SWAPv-IT), eine gemeinsame Forschungsplattform der Freien Universität Bozen (unibz), der Universität Bologna und der Flinders Universität Australien.

„Jugendliche vor Gewaltaktionen zu schützen, bedeutet das psychologische Wohlbefinden und die Gesundheit der gesamten Gesellschaft nach europäischen und internationalen Richtlinien zu fördern“, sagt Prof.in. Antonella Brighi von der Fakultät für Bildungswissenschaften der unibz.

Als italienische Verantwortliche der Forschungsplattform ist sie bereits im Vorjahr in Bologna mit einer ersten Tagung des Joint Research Laboratory auf breites Interesse gestoßen. An der Freien Universität Bozen wird nun am Dienstag, den 18. Juni und am Mittwoch, den 19. Juni ein reiches Programm aus Vorträgen, Workshops und Round Tables angeboten.

Fachkräfte sowie sowie alle sonstigen Interessierten bekommen einen Einblick in den aktuellsten Forschungsstand zu Mobbing und Cybermobbing und lernen praktische Methoden zur Prävention und Bekämpfung von aggressiven Verhaltensmustern kennen, ob zur Verbesserung des Gruppenzusammenhalts in Kindergarten und Volksschule oder zur Prävention von Cybermobbing bei Oberschülern.

Die Teilnehmenden können dabei von Best Practices aus aller Welt profitieren – von Konfliktlösungsmodellen, die in Australien entwickelt wurden, bis hin zu deutschen Erfolgsmodellen wie Fairplayer und Medienhelden. „Alle Modelle, die wir in den Workshops vorstellen, sind in der Praxis erprobt und basieren auf wissenschaftlichen Erkenntnissen“, sagt Antonella Brighi.

Die wichtigste Maßnahme, um Mobbing in seinen unterschiedlichen Formen vorzubeugen, ist laut der Pädagogin und Entwicklungspsychologin ein proaktives Arbeiten für das Wohlbefinden von Kindern und Jugendlichen. „Es geht darum, sie dabei zu unterstützen, besser mit Stress und Konflikten umzugehen und einen respektvollen Umgang miteinander zu lernen.“

Teil ihrer Forschung ist aber unter anderen auch zu untersuchen, wie die Resilienz von Mobbingopfern gestärkt werden kann. Neben Antonella Brighi und Demis Basso von der Fakultät für Bildungswissenschaften der Freien Universität Bozen sind bei der Tagung in Bozen weitere führende internationale Forschende im Bereich Mobbing anwesend: Annalisa Guarini (University of Bologna), Phillip T. Slee (Flinders University, Australia), Grace Skrzypiec (Flinders University, Australia), Michael Lewis (Rutgers University, New York), Peter K. Smith (Goldsmith College, UK), Barbara Spears (University of South Australia, Australia) und Noel Purdy (Stranmillis University College, Irlanda).

Die Teilnahme an der Tagung ist kostenlos. Interessierte müssen sich im Vorfeld unter dem Link workshopbullismo.blogspot.com anmelden.

Prof.in Antonella Brighi
antonella.brighi@unibz.it
Fakultät für Bildungswissenschaften der Freien Universität Bozen
Regensburger Allee 16
39042 Brixen

http://workshopbullismo.blogspot.com

Media Contact

Susanne Pitro idw - Informationsdienst Wissenschaft

Weitere Informationen:

http://www.unibz.it

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